In diesem Artikel zeigen wir dir die ersten sieben, grundlegendsten Basis Konzepte im PLO, die es gilt zu erreichen bzw. einzuhalten. Grau ist alle Theorie, aber ganz ohne geht es eben auch nicht. Grundsätzlich genügt es, diesen Artikel einmal zu lesen und zu verstehen um was es im PLO überhaupt geht bzw. zu erreichen gilt.
Big Pots!
Beim PLO sollte nicht unser Ziel sein, so oft wie nur möglich kleine Pots zu gewinnen, sondern wir wollen wenige, aber Große einsacken. Das Blind stehlen ist Preflop ohnedies nur schwer möglich, da die meisten Gegner einen Raise zahlen vor dem Flop. Also sollte unser Hauptaugenmerk darin liegen, mit ausbaufähigen Karten mitzugehen, die uns im besten Fall, die Nuts bringen.
Überdenke deine Erwartungshaltung!
Anders als beim Hold’em Poker sind wir mit Top Pair oder Two Pair am River zumeist underdog. Ist eine Straight oder ein Flush möglich, dann ist es zumeist auch am Tisch. Da man beim PLO 4 Startkarten bekommt, was 6 Holdem Starthände bedeutet, hat jeder Spieler der am River noch im Rennen ist, 60 mögliche 5-Karten Kombinationen. Und es wäre sehr unwahrscheinlich, dass wir in diesem Fall mit einem Paar in Front liegen.
Die Pot Limit Beschränkung!
Anders, als im Hold’em, können wir eine starke Starthand im PLO nicht mit einem hohen Raise protecten. Haben wir nun einen Aggressor, der uns z.B. reraised, und wir sitzen mit AAKQ am Tisch, dann sind wir noch lange nicht durch. Am besten ist in diesem Fall, wir zahlen nur und sehen uns die Floptextur an. Ein neuerlicher Reraise würde jetzt nichts mehr bringen, denn der Gegner wird seine Karten nicht weglegen, da er schon zu viel investiert hat und wir sind nur vor dem Flop in Front. D.h, wir müssten schon eine A oder einen Straight Draw floppen, damit sich die Hand zum weiterspielen lohnt.
In einem Satz gesagt: Preflop Action bis zum All, In ist selbst mit einer starken Starthand nicht zu empfehlen. Wie in Punkt 2 schon gesagt, am River hält auch der Gegner 60 mögliche Pokerhände und wenn wir nicht treffen, sind wir so gut wie geschlagen. Also immer versuchen den Flop zu sehen und dann weiter entscheiden.
PLO, das Flop Game!
Heißt soviel wie, im PLO tendieren mehr Spieler dazu den Flop zu sehen, als im Hold’em. Das bringt einige Effekte mit sich, die wir berücksichtigen müssen. Der wohl Wichtigste: Nach dem Flop im PLO ändern sich die Hand Values drastisch und wer gerade noch Favorit war, kann am Flop schon großer Underdog sein.
Flop treffen ist schön, aber nicht unser primäres Ziel!
Wir können wirklich mit jeder Starthand am Flop ein Set oder Two Pair treffen. Aber was machen wir, wenn wir ein Bottom Set getroffen Haben oder ein Flush Draw bzw. einen Straight Draw am Flop liegen haben? Also überlegt Euch schon vor dem Flop was Ihr treffen könntet und wie es weitergeht. Auf alle Fälle sind Two Pair nicht genug um wie ein Wilder seinen ganzen Stack in die Mitte zu schieben.
Nuts!
Der beste Weg sein Geld zu vernichten ist, Draws brav mitzuzahlen, wenn es nicht der Nut Draw ist. Dazu haben wir schon einen eigenen Artikel geschrieben, damit dieser Fehler nicht passiert. Wenn wir treffen sollten, dann wollen wir die Nuts haben. Somit sind K hoch Flush Draws aus dem Rennen.
Reine Nut Flush Draws!
Sind zwar nett, aber alleine, sprich ohne zusätzliche Chancen mit den Beikarten, wie Sets oder Two Pair, fehlen uns z.B. die Pot Odds bei einem Potsize Bet. Bei so einem Bet haben wir 2:1 Pot Odds bei einer Chance von 4:1 auf einen Treffer. Also auch beim PLO immer die Pot Odds beachten.
8-Karten Straight Draws!
Was beim Hold’em ein noch sehr erfolgversprechendes Unternehmen sein kann, ist beim PLO nicht mehr viel Wert. Das hat mehrere Gründe: Erstens können wir selbst mit dem Straight Treffer sofort wieder Underdog sein, gegen eine höhere Straight und sehr selten bekommen wir überhaupt die Pot Odds, um einen 8-Karten Straight Draw zu bezahlen.
Und der Hauptgrund, warum wir uns nicht mit diesen 8 Outs Draws herumschlagen sollten, ist der Umstand, dass beim PLO, es eben auch 13, 17 und 20-Karten Straight Draws gibt und diese sind wirklich erfolgversprechend.
Die Qualität der Outs!
Was nützen mir ein Haufen Outs, wenn sie mir nicht die Nuts bringen bzw. ich anschließend noch ganz leicht dominiert werden kann? Also seht Euch das Board gut an und versucht zu erkennen, mit welchen Outs Ihr dennoch Probleme bekommen könntet, weil sie dem Gegner vielleicht die Nuts bringen.
Freecards!
Treffen wir am Flop die vorläufigen Nuts bzw. eine Hand bei der wir annehmen können, dass wir in Front liegen, dann werden wir diese Hand schützen bzw. keine Freecards herschenken. Als gutes Beispiel können wir hier die Starthand 2674 hernehmen bei einem Flop 766. Wir floppen das Full House, aber mit jeder weiteren höheren Karte können wir leicht dominiert werden. Deswegen, unbedingt anspielen und die Hand protecten.
Dasselbe gilt auch für Top Sets am unproblematischen Flop. Nichts herschenken! Mit der nächsten, geschenkten Karte könnte der Gegner einen 20-Karten Draw bekommen und dann habt Ihr ein Problem.
Die Tischpositionen!
Noch viel wichtiger als im Hold’em Poker sind die Tischpositionen im Omaha. Nicht zuletzt deswegen, da durch das Potsize betten der Pot enorm rasch anwachsen kann. Sind wir in später Position, können wir eine Troublehand bei zu kleinen Pot Odds weglegen und eine starke Hand, bei schwacher Action am Tisch, ordentlich verteidigen.
Früh den Pot füllen!
Die beste Möglichkeit nichts zu gewinnen ist, mit den Nuts am Flop zu checken. Zwar ist es verlockend, so viele Spieler wie nur möglich im Rennen zu lassen um den Pot den füllen, aber sinnvoll ist es beim PLO nicht. Also selbst mit den Nuts solltet Ihr am Flop eine Bet machen um den Pot zu vergrößern. Auch wenn nur ein Spieler bezahlen sollte, dann habt Ihr schon das Ziel erreicht.
Am Turn könnt Ihr dann das volle Programm verlangen. Dasselbe gilt übrigens auch für 13,17 und 20-Karten Draws. Gerade bei 17 und 20-Karten Draws sind die Wahrscheinlichkeiten, dass wir treffen hoch genug, um schon mit dem Draw den Pot anzufüllen.
Je mehr Spieler den Flop sehen, desto leichter steigen wir aus!
Aber erst wenn Action am Tisch aufzieht und wir mit einer problematischen Hand am Tisch sitzen. Leichter gesagt, verspricht das Board eine Straight oder ein Flush, dann steigt mit der Anzahl der Spieler die den Flop gesehen haben, auch die Wahrscheinlichkeit, dass die Nuts bereits am Tisch sitzen. In diesem Fall können wir auch Two Pair oder ein Set getrost folden, wenn JT8 am Board liegt.
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Hand Value vs. Aggression
Was im Hold’em Poker eine gute Strategie ist und auch sehr erfolgversprechend, ist im PLO gerade der umgekehrte Fall. Grosse Bluffs oder Overbets sind aufgrund der Pot Limit Beschränkung nicht möglich. Also kann man sagen, im PLO gewinnt nicht der aggressivere Spieler, sondern derjenige, der seine Chancen kennt und die Gefahren am Board erkennt.
Deswegen ist es vorteilhaft, dem Gegner bei Action eine starke Hand zu glauben und nicht blind seine Two Pair bis zum River downzucallen, nur weil man denkt er blufft. Das geschieht nämlich beim PLO weit seltener, als beim Hold’em Poker.
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