Die meisten, die sich an Omaha versuchen, haben doch zumindest ein paar Erfahrungen mit Hold’em gesammelt. Sie sind sozusagen Umsteiger. Und genau da liegt ein Problem um in Omaha erfolgreich zu sein. Wegen der Ähnlichkeit des Spiels, glauben viele, dass eine funktionierende Hold’em Strategie keine schlechte Omaha Taktik sein kann. Leider ist das falsch und wer sich beim ersten Omaha Spielchen nicht blamieren will, muss zumindest essentielle Unterschiede im Vergleich zu Hold’em kennen.
Anzahl der Hände
In Hold’em ist man gewohnt eine einzige Hand zu haben. Im Omaha hingegen, hat man stattdessen nicht einfach vier Karten, sondern sechs Hold’em Hände! AKQJ bildet die folgenden Hände:
AK, QJ, AQ, AJ, KQ, KJ. Während AK in Hold’em AK ist, so ist es in Omaha möglich bis zu sechs Hände zu basteln.
Spielt man also gegen nur einen Gegner, würde man bei Hold’em gegen eine Hand spielen. In Omaha, muss man aber gegen sechs antreten. Das ist in etwa so wie sechs Gegner in einer Hold’em Hand. Das Resultat ist natürlich, dass es deutlich mehr Möglichkeiten gibt eine starke Hand zu bilden. Wenn middle Pair in einem Heads-Up No Limit Duell noch gut ist, so ist es in Omaha häufig gar nichts wert, obwohl man auch nur gegen einen Spieler antreten muss.
Das ist eigentlich der wichtigste Unterschied, den man sich jederzeit vor Augen führen sollte. Als eingefleischter Hold’em Spieler ist das besonders wichtig um das richtige Tempo zu wählen und nicht zu glauben mit Top Pair Top Kicker gegen drei Gegner eine Monsterhand zu haben.
Keine Zeit für Tricks
Slowplay und sonstiges tricky play ist in Omaha weit weniger wichtig als in Hold’em. Am besten ist es gute gemachte Hände mit starken Einsätzen zu verteidigen, mit starken Draws zu setzen und auch das ein oder andere Mal mit einer schwachen Hand setzen. Es gibt zuviele Möglichkeiten überholt zu werden und der Gegner soll für seine Draws bezahlen. Deswegen ist es einfach besser mit starken Händen zu setzen, anstatt großartig Schwäche vorzutäuschen.
Ein weiterer Grund nicht langsam zu spielen ist einfach der, dass in Omaha sehr viele Draws möglich sind. Wenn du also eine sehr starke Hand triffst, glaubt der Gegner Outs zu haben, die ihm gar nichts helfen. In dieser Situation muss er dafür bezahlen, Slowplay macht keinen Sinn.
Pot Limit
Der Grund warum Omaha in dieser Form ausgetragen wird und nicht in No Limit gespielt wird, ist der, dass die Starthände in ihrer Wertigkeit nah zusammen liegen. In NL HE wenn du Asse hast und bringst jemanden dazu alle Chips zu setzen, so ist der Profit sehr stark, weil du im Durchschnitt zu 80 % gewinnst. In Omaha liegen die Starthände sehr nah in ihrem Wert zusammen und AA52 ist kein großartiger Favorit gegen QJT9. Um hier wirklich mit der besseren Hand zu profitieren, müsste man sehr viel setzen. Es ergibt keinen Sinn Omaha in No Limit auszutragen, weil es nur ein Allin Festival vor dem Flop geben würde.
Die Konsequenz ist also, dass die Fehler nicht vor dem Flop begangen werden, sondern danach! Es ist kein Fehler als 3:2 Underdog einen Raise vor dem Flop zu callen, solange man 2:1 Pot Odds bekommt. In Omaha ist es sogut wie nie möglich dem Gegner vor dem Flop die nötigen Pot Odds zu verneinen und zu Fehlern zu zwingen.
Das sind die drei wichtigsten Punkte, die es zu beachten gilt, wenn man von Hold’em auf Omaha wechseln möchte. Natürlich steckt noch wesentlich mehr dahinter, wenn man ordentlich gewinnen will, aber wenn du diese Punkte verfolgst, vermeidest du immerhin einige kostspielige Fehler.
Zu Pot-Limit Omaha gibt es weder viele Bücher, noch hunderte Artikel im Internet. Am besten lernst du Omaha auf PokerStrategy.com, der größten Pokerschule der Welt. Klicke hier um PokerStrategy zu besuchen!
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