In diesem Artikel behandeln wir eine PLO Situation, in der wir so gut wie nie verlieren, aber einen riesigen Pot gewinnen können. Zugegeben, der Straight Draw Freeroll ist schon das worst case Szenario für den Anfänger, aber gerade für Rookies ist es unheimlich wichtig zu erkennen, warum man wie in diesem Fall, nicht am Flop, seinen kompletten Stack in die Mitte stellen sollte.
Damit Ihr Euch ein besseres Bild machen könnt, werden wir das „Freeroll“ anhand eines Beispiels durchgehen.
Nur zum besseren Verständnis: Wir nennen die ganze Situation Freeroll, weil beide verbleibenden Spieler, eine Nut Straight floppen, aber der Anfänger (A), in dieser Situation seine ganze Bankroll gegen den Fortgeschrittenen (F) verspielt, da er nicht bedenkt, dass er eventuell nur am Flop die Nuts hält und sein Gegner ebenfalls, aber mit einer hohen Chance auf eine, erst am Turn oder River folgende, Nut Straight
Spieler A hält: 8h9hKdAc
Spieler F hält: 8s9dThJs
Der Flop bringt: 6s7cTs
Im Pot liegen 15$ und Spieler A spielt Potsize an, weil er die beiden Pik Karten am Flop sieht und sich gegen einen Flushdraw protecten möchte. Spieler F reraised und was dann folgt, ist zumeist ein weiterer Reraise bzw. der All In Push. Spieler A will nur keine weitere Pik am Board sehen und fühlt sich ansonsten sicher.
Im Kopf eines Anfängers spielt sich häufig dasselbe Procedere ab. Gerade bei diesem Flop erkennt er zwar, dass er die Nut Straight hält und diese durch einen eventuellen Flush Draw gefährdet ist, aber was er nicht bedenkt, ist, dass der Gegner nicht nur 2 Pik Karten halten könnte, sondern wie in unserem Fall, die selben beiden Karten 89, aber mit einer zusätzlichen Wraparound Draw Möglichkeit. Die ganze Situation verschärft sich für A dann noch, zusätzlich durch den Umstand, dass F tatsächlich auch noch 2 Pik Karten hält.
Somit würde F den Pot mit jeder 8, jeder 9 und jeder zusätzlichen Pik am Board gewinnen ohne Gefahr zu laufen, dass er verliert.
Zwar ist dies ein extremes Beispiel, aber dennoch kommt es beim PLO eben immer wieder zu einer solchen Situation und diese ist beliebig veränderbar. Z.B. könnten wir dem F auch die Holcards 89TT, 8977 oder 8966 geben und es wäre für A nicht weniger katastrophal, denn paired sich am Turn oder River das Board, dann trifft F sein Full House ohne die Wahrscheinlichkeit den Pot zu verlieren.
Der große Fehler des A liegt nicht darin, dass er diese Hand verloren hat, sondern der Umstand, dass er nicht bedacht hat, das seine Straight schon mit der nächsten Karte dominiert werden kann und er bereit war, am River seinen ganzen Stack zu opfern.
Natürlich kann es dem F auch einmal passieren, dass dem Gegner mit 89TT die Nuts Straight mit Full House Möglichkeit in die Hände fällt, aber im Gegensatz zum A bedenkt er von Anfang an diese Möglichkeit und ist gewarnt, wenn sich das Board pairen sollte.
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