In den PLO-Starthände Artikeln, haben wir Euch die grobe Klassifizierung der Starthände erläutert, aber damit ist es noch nicht getan. Hier zeigen wir Euch nun, wie Ihr diese Hände im PLO Preflop spielen könntet bzw. welche Vor und Nachteile die jeweilige Hand hat. Zudem gibt es noch generelle Ratschläge für das Preflop Spiel.
Out of Position:
In schlechter Position solltet Ihr, mit Ausnahme von Premiumhänden, Preflop Raises vermeiden. Auch wenn vor Euch keine Action stattgefunden hat, ist dies noch lange kein Grund mit mittelmäßigen Karten den Pot vorzeitig anzugreifen. Das Schlimmste was Euch dann nämlich passieren könnte,ist, dass ein Spieler hinter Euch callt und Ihr euch plötzlich in einer Heads Up Situation am Flop wiederfindet.
Ihr müsstet zuerst agieren und wenn Ihr nicht zufällig den Flop schön getroffen habt, was seltener vorkommt als das Gegenteil, dann müsst Ihr checken. Ein Steal Bet kann uns in große Schwierigkeiten bringen, denn wir haben keine Information über die Hand des Gegners und wenn er getroffen hat bzw. schon eine starke Starthand hatte, dann kann er uns mit einem Reraise aus dem Rennen drängen.
Und dieser Reraise kann aufgrund des von uns schon angefüllten Pots, enorm hoch sein. Die Kernaussage dieses Beispiels ist, dass out of Position Stealversuche mit marginalen oder spekulativen Karten vermieden werden sollten, denn erstens können wir mit Standard Raises zumeist nicht alle zum Folden zwingen und zweitens haben wir im Anschluß den positionstechnischen Nachteil.
Auf die Größe kommt es an:
Grundsätzlich müsste man dies gar nicht erwähnen, da es einem der Hausverstand sagen müsste. Kleine marginale Karten haben einen großen Nachteil gegenüber den selbigen mit höheren Kartenwerten.
Keine Frage-die Top Pair oder Over Pair Möglichkeit fällt weg und deswegen werden wir mit Händen wie z.B. 8642, egal ob suited oder nicht, erst gar nicht ins Rennen gehen
Spekulative Drawing Hände:
Wie z.B. 8d7s5d3s, sollten, wenn sie überhaupt gespielt werden, so billig wie nur möglich zum Flop gebracht werden. Diese Hände sind definitv nur für Multiway-Pot Spiele geeignet und das Hauptaugenmerk liegt darin, eine gute Drawing Hand am Flop zu treffen.
Natürlich sind sie nur für Deep Stacks geeignet und Shortstacks sollten diese Hände sofort weglegen, da wir nur eine Chance von 25:1 haben, um unsere beiden Schlüsselkarten zu treffen (gültig für die Beispielhand). Sind genügend Spieler im Rennen geblieben und wir haben eine Drawing Hand getroffen, dann behalten wir jedenfalls unsere Implied Odds im Auge und passen auf, dass wir nicht durch stärkere Hände dominiert werden bzw. für die nächste Karte zuviel verlangt wird.
Wird vor dem Flop geraist oder es bleiben zu wenige Spieler im Pot, dann sind diese Hände ein klarer Fold.
Marginale Hände in Late Position:
Wie schon im ersten Punkt erwähnt, sind Stealversuche beim PLO, auch in letzter Position, mit durchschnittlichen Karten nicht zu empfehlen.
Nur zur Erinnerung. Selbst Hände wie KK72 oder QQT3 gehören zu den marginalen Starthänden und unser Ziel ist es, den Flop so billig wie möglich zu sehen. Somit erübrigen sich Raises bzw. Stealversuche vor dem Flop.
Looser PLO Tisch:
Im ersten Teil der Preflop Konzepte haben wir schon einen Teil, der spekulative Drawing Hände vor dem Flop angesprochen. Da es aber immer eine Ausnahme von der Regel gibt, trifft dies auch beim Omaha zu. Und zwar dann, wenn Ihr auf einem PLO Tisch sitzt, bei dem sich die Kontrahenten vor dem Flop nur schwer von ihren Karten trennen können, sprich einem loosen Tisch.
In diesem Fall könnt Ihr auch mit spekulativen Drawing Händen, egal in welcher Position, euer Glück versuchen selbst wenn es einen Raise gegeben hat. Der Grund ist ein einfacher. Zuerst spricht der Umstand, dass sich die Spieler Preflop nicht folden können, nicht für deren Qualität als Spieler und zweitens können wir uns in jeder Position darauf verlassen, die entsprechenden Pot Odds zu bekommen.
An so einem Tisch liegt unser Hauptaugenmerk auf der Flop Textur und unseren Drawing Chancen. Mit den entsprechenden Reads auf den Gegner, kann uns das loose Spielverhalten der Gegner schöne Pots einbringen.
Looser und aggressiver Tisch:
Hier gilt in etwa dasselbe wie im ersten Beitrag. Wichtig ist in diesem Fall nur, dass auf diesem Tisch größtenteils Multiway Pots gespielt werden und die Spieler große Stacks haben um ein All In gepushe nach dem Flop zu vermeiden.
Treffen diese Eigenschaften zu, dann könnt Ihr je nach eurem eigentlichen Spielstil, in jeder Position mit spekulativen Händen mitgehen. Gehört Ihr eher zum tighten Spielertyp, dann spielt diese Hände erst wenn Ihr in später Position sitzt.
Die Position:
Omaha ist nun mal das Spiel der Nuts und grundsätzlich kann man mit jeder Starthand eine winning Hand erwischen. Das heißt natürlich nicht, dass Ihr mit jedem Trash ins Rennen geht. Doch wie schon im obigen Beitrag erklärt, kann bei einem Tisch mit großen Stacks, eine spekulative Hand gespielt werden, erst recht, wenn Ihr den positionstechnischen Vorteil gegen einen Aggressor habt.
Natürlich werden unsere Chancen immer besser, je höher unsere Startkarten sind. Und solange wir kein Shortstack sind, werden es die Gegner vermeiden den Pot anzufüllen wenn sie nicht bzw. schlecht getroffen haben. Somit können wir uns, wenn vor uns gecheckt wird entweder eine Freecard holen oder mit einem Bet versuchen den Pot zu stehlen.
Hinweis:
Das alles gilt wie schon erwähnt aber nur, wenn wir selbst und die Gegner einen Big Stack haben.
AA Hände:
Diese Starthände wurden im Artikel PLO-Starthände 2 schon genau beschrieben. Und da beim PLO AA Starthände nichts anderes als Drawing Hände sind, sind sie auch so zu spielen.
Deswegen müsst Ihr Preflop strikt unterscheiden, welche AA Hand Ihr in Händen habt. Premium AA sind zu erhöhen, wobei es auf loosen Tischen meistens besser ist schwache AA Hände nur zu limpen, wie wir es mit
Drawing Hände grundsätzlich machen.
Preflop Raise mit AA
Wir haben Euch schon geraten, dass Ihr nur mit starken AA Karten raisen sollt und nur wenn Ihr einen großen Stack besitzt. Was aber auf jeden Fall zu vermeiden ist, sind große Preflop Reraises auf Action vor uns.
Wie Ihr ja schon wisst, haben wir mit AA im PLO nur eine Drawing Hand und wenn vor uns schon jemand erhöht hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass der Gegner entweder selbst ein hohes Paar hat oder eine Premium Drawing Hand. Egal was er auch hält, für uns gibt es keinen Grund den Pot Preflop anzufüllen.
Raise und Reraise Action
Sollte sich vor uns schon massiver Action abspielen wie Raise und Reraise Moves, dann seid Ihr gut beraten wenn Ihr Starthände mit einer A am besten gleich foldet. Zu hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass AA bereits am Tisch sitzt und ein A Treffer würde uns nur in massive Schwierigkeiten bringen.
Eine Ausnahme wären natürlich Premium Drawing Hände wie AQJT double suited die Euch am Flop die Nut Straight oder Nut Flush Möglichkeit bringen können. Besser wäre aber zum Beispiel eine Starthand 6789 double suited, die uns bei einem kleinen Flop ganz schnell zum Favoriten gegen AA machen können.
Late Position
Sprich, die letzten 3 Sitze sind bestens dazu geeignet, große Multiway Pots zu bauen. Haben wir ausbaufähige Drawing Hände, dann können wir in später Position mit einem 3-5-fachen BB Raise erstens das Feld ausdünnen und bei 1-2 Callern haben wir am Flop zumeist den psychologischen Vorteil des Raisers und aufgrund des bereits großen Pots auch die Pot Odds für Straight und Flush Draws, falls unsere Gegner geringe Bets machen.
Gibt es keine Action vor uns können wir je nach Flop Treffer entweder Stärke zeigen und den Pot vorzeitig abgreifen oder uns eine Free Card zukommen lassen.
Vorsicht bei Trash Händen
Viele Spieler am PLO Tisch sehen vor sich 4 Spieler in den Pot limpen und denken sich dabei, dass es ja nur einen BB kostet dasselbe zu tun. Und das auch mit Trash Händen. Das Problem dabei ist nicht der eine BB, sondern die Probleme die wir am Flop bekommen können. Dabei ist es unwesentlich was genau wir getroffen haben.
Bei Trash Händen ist jeder Treffer ein Risiko bereits domiert zu werden und genau aus diesem Grund ist es ganz sicher die bessere Option uns den einen BB zu sparen und am Flop nicht in die Lage zu kommen mitspielen zu müssen.
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