Dieser Artikel ist dem weak-tighten Spieler gewidmet. Weak-tight bedeutet übersetzt, schwacher bzw. zurückhaltender Spieler. Mit einem Wort beschrieben, der ängstliche Spielertyp und somit das genaue Gegenteil von einem Maniac oder einer Callingstation.
Er gilt als Angsthase unter den Spielertypen und deswegen ist es für uns viel leichter, ihn auf eine Handrange zu setzen. Er spielt nahezu nur starke Karten und eine Trash Hand ist für ihn nicht ausbaufähig. Der große Nachteil eines weak-tighten Spielers ist leicht erklärt. Auf Preflop Aggressoren kennt er zumeist nur eine Antwort, Fold.
Wie gesagt, als ängstlicher Spieler deutet er einen Raise immer als massive Stärke des Gegners und macht sich sofort Sorgen um seine eigene Hand. Dabei sind seine Gedankengänge zumeist falsch, denn nicht jeder Raise vor dem Flop bedeutet, dass hier bereits eine Premiumhand auf der Lauer liegt. Wenn er aber bezahlt, dann haben wir aber den großen Vorteil. Wir können ihn auf eine sehr enge Handrange setzen wie AJ+.
Sollte er Preflop einen Reraise wagen, dann sollten bei uns die Alarmglocken läuten. Hier wartet ganz bestimmt QQ+ auf uns. Durch sein ängstliches Spiel bekommen wir von dem Spielertyp weit mehr Informationen, als im Recht sein wird. Interessant wird es gegen den weak-tighten Spieler aber erst am Flop. Denn genau wie Preflop denkt sich der Spielertyp auch am Flop, welches Monster der Gegner schon haben könnte.
Mit anderen Worten: Er geht immer vom „worst case“ Szenario aus und selbst wenn er das Set getroffen hat, könnte doch der Gegner einen Backdoor Royal Flush Draw haben.
Deswegen ist es für uns wichtig, den Spieler unter Druck zu setzen. Selbst wenn er uns den Continuation Bet bezahlt, heißt dass für uns noch nichts schlimmes. Wichtig ist nur, dass wir den Druck auch am Turn beibehalten und dafür eignen sich Semi Bluffs hervorragend. Spielen wir den Turn nochmals aggressiv an, fangen beim Gegner schon wieder die Rädchen im Kopf zum laufen an, nach dem Motto:“ Wenn er zweimal so anspielt, dann muss er doch was haben!“
Natürlich ist das kein Garantie Move, denn auch ängstliche Spieler floppen mal 2 Pair oder ein Set, aber grundsätzlich sollte die Spielweise gegen diesen Spielertyp so aussehen. Das größte Problem, was wir gegen solche Spieler bekommen könnten, wäre eine Situation, wo sich der weak-tighte Spieler sicher ist, in Front zu liegen. Hat er z.B. TPTK getroffen, so hat er zwar im Hinterkopf, dass irgendwo noch ominöse Backdoor Flush Draws lauern könnten, aber solange das Board keine von seinen Bad Beat Karten bringt, bleibt er im Rennen.
Das ist vor allem der Fall, wenn am Flop die A liegt und der Spieler im Rennen bleibt. Aufgrund der schmalen Handrange die wir ihm geben, können wir getrost folden und ihm mal einen kleinen Pot lassen. Seinen Stack holen wir uns ohnedies mit Preflop Raises oder Postflop Steals, die ganz sicher nicht in seinem Repertoire zu finden sind.
Tipps:
- Der weak-tighte Spieler hat seinen Namen zurecht. Er ist eine Preflop Fold Maschine und das sollten wir des Öfteren nützen um seine Bets zu stealen.
- Die knappe Handrange macht ihn gut leserlich und gibt uns etliches an Information, wann wir mal aufgeben sollten.
- Wird der Spieler zum Aggressor, egal ob Pre oder Postflop, ist er sehr stark und wir sollten aufpassen.
- Semibluffs eiskalt durchziehen und auch am Turn noch Stärke zeigen.
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