Noch häufiger als Maniacs, können wir auf den unteren Limits beim Poker einen Spielertyp antreffen, der ebenfalls so ziemlich in jeden Pot involviert ist. Die Rede ist nun von den berüchtigten Callingstations.
Auf den ersten Blick, so könnte man denken, gibt es zwischen Maniacs und Callingsstations keinen Unterschied bzw. viele denken auch, hier gibt es 2 Ausdrücke für den selben Typus. Das ist aber ganz und gar nicht der Fall. Der Callingsstation (CS) fehlt nämlich ein entscheidender Move in seinem Reportoire. Der Bet und Raise bzw. Reraise.
Dieser Poker-Spieler will den Flop unbedingt sehen und wenn möglich, so billig wie es nur geht. Ist ja auch verständlich, denn genauso wie der Maniac ist auch die Calling Station darum bemüht, mit so ziemlich jeder Hand im Spiel zu bleiben, aber ohne die vergleichbare Aggressivität des Maniacs. Das bringt uns aber große Vorteile, wenn wir uns an bestimmte Regeln halten.
Nach einem Preflop Raise haben wir die Calling Station meistens als Kundschaft mit dabei, da er seinem Denken nach, mit jeder Poker-Starthand etwas basteln kann. Outs und Pot Odds interessieren eine Calling Station in der Regel ziemlich wenig. Deswegen sind pure Bluffs gegen solche Poker-Spieler nicht anzuwenden und selbst bei einem Semibluff haben wir eine Option weniger, nämlich die, dass das Gegenüber aufgeben könnte. Genauso wenig lässt sich eine Calling Station von einer Continuation Bet beeindrucken und wird weiter im Rennen bleiben, selbst wenn er nur einen Gutshot Draw hat.
Wie schon erwähnt, Outs interessieren diesen Spielertyp nicht und er wird im Rennen bleiben. Das er eventuell nur 4 Outs auf den Treffer hat weiß er zumeist gar nicht. Er weiß nur „nur mehr z.B. eine Karte und meine Straight ist fertig“ und für diese Karte callt er bis zum Schluß mit. Und wenn er zum Beispiel mit einer marginalen Hand wie 94 einen Flop mit 24K trifft, tut er sich noch schwerer die Hand wegzulegen. Er bleibt im Rennen und hofft auf Two Pair oder auf eine der 2 verbleibenden Vieren.
Die Frage die wir uns dann stellen müssen ist, wie spielen wir am effektivsten gegen solche Poker-Spieler. Spielen müssen wir auf jeden Fall gegen sie, da sie in Wirklichkeit eine gute Gelegenheit sind um unsere Bankroll aufzubessern. Zu allererst müssen wir uns im Klaren sein, dass wir den Gegner auf keine Handrange setzen können und er den Flop immer treffen kann. Und wenn er getroffen hat, dann spielt er bis zum River durch.
Deswegen werden wir selbst nur starke Starthände spielen und große Continuation Bets bei verfehltem Flop unterlassen. Genauso wenig angesagt ist Slowplay bei schön getroffenen Flops, denn unsere Calling Station möchte die nächste Karte so billig wie nur möglich sehen. Also bei getroffenen Set sofort Druck machen. Hat er selbst getroffen callt er sowieso.
Den allergrößten Vorteil bei Calling Stations haben wir aber, weil sie wie der Name schon sagt fast ausschließlich callen und nicht erhöhen bzw. reraisen. Wenn er aber dann doch mal Preflop oder Postflop zum Aggressor wird, dann sollten wir sehr aufpassen. Dies geschieht dann zumeist mit Premiumhänden und wir sollten nicht in die Action einsteigen. Alles in allem sind Calling Stations aber kein großes Problem für den guten Poker-Spieler, da ihnen zumeist jede mathematische Überlegung fehlt und auf diese Art und Weise kann man langfristig keine Gewinne beim Poker erzielen.
Tipps zum Poker-Spiel gegen Calling Stations:
- Im Gegensatz zum Maniac, sollten wir bei Callingstations keine Gelegenheit versäumen, gegen sie zu spielen.
- Die Calling Station hält sich nicht an Wahrscheinlichkeiten und callt immer bis zum Schluß mit. Somit sind Bluffs tabu.
- Ein Continuation Bet hält eine Calling Station genausowenig davor ab zu folden wie ein All In Push. Somit keine Stealversuche am River bei verfehltem Semi Bluff.
- Kein Slowplay. Made Hands die noch abgefangen werden können, stark verteidigen.
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