Im Folgenden Artikel zeigen wir dir wie man sich an die verschiedenen Spielertypen anpasst und am besten gegen sie spielt. Zwar ist ein Artikel wie dieser hilfreich um einen ersten Eindruck von den Spielertypen zu bekommen, aber um wirklich das Maximum aus seinen Gegnern heraus holen zu können ist praktische Erfahrung wichtig. Hier sind vor allem Coaching Videos zu nennen, die eine Menge Erfahrung anderer Spieler kompakt in einem Video zusammen fassen. Als Empfehlung für Online Coaching Videos empfehlen wir PokerStrategy – dort gibt es tausende von Videos völlig kostenlos. Hier kannst du dir die Videos auf PokerStrategy ansehen!
Loose Poker-Spieler:
Dieser Spielertyp begeht viele Fehler, die sich leicht ausbeuten lassen. Wer sich aber nicht richtig anpasst kann viel Geld verlieren bzw. nicht gewinnen!
Nicht Bluffen:
Loose Poker-Spieler neigen dazu zuviel zu callen und sich gerne die nächste Karte oder den Showdown anzuschauen, auch wenn es unverhältnismäßig teuer ist. Daher dürfen Sie höchstens Semi-Bluffs mit sehr vielen Outs anwenden, aber keinen puren Bluff.
Gemachte Hände schützen:
Da die meisten loosen Poker-Spieler die Angewohnheit haben zuviel zu callen, können Sie Slow-Play vergessen (Slow-Play macht nur gegen Maniacs Sinn, die jeden Check, oder Call als Schwäche sehen und versuchen Sie aus der Hand zu bluffen. Dann sollten Sie ihnen die Führung überlassen.) und Ihre normalen Value-Bets machen. Er wird bezahlen, auch wenn er eine viel schwächere Hand hat. Ein weiterer Effekt ist nicht nur Geld in die Mitte des Poker-Tisches zu bekommen, wenn Sie die beste Hand haben, sondern diese auch zu schützen. Loose Poker-Spieler callen auch, wenn es die Pot Odds nicht rechtfertigen. Daher ist jeder Chip mehr in der Mitte zu einem großen Teil Ihrer. Lassen Sie sich für ihre groben Fehler bezahlen und Sie machen langfristig immensen Profit.
Mehr Hände spielen:
Ist Ihr looser Gegner schon dem Pot beigetreten, dann sollten Sie viel mehr Hände in Position spielen und auf gute Situationen nach dem Flop warten. Sie dürfen nicht die schlechtesten Hände spielen, nur weil er loose ist, aber Sie sollten mit ausbaufähigen Händen callen und sehen was sich nach dem Flop ergibt.
Das gilt insbesondere dann, wenn die Stacks tief sind. Monsterhände werden mit einem Maximum ausbezahlt, aber es tut Ihnen nicht weh einen Flop zu verfehlen und von der Hand loslassen zu müssen.
Pocketpärchen aggressiv spielen:
Hohe Pärchen wie AA, KK und QQ müssen Sie gegen diese Gegner vor dem Flop unglaublich aggressiv spielen. Ihr Ziel sollte es sein bereits vor dem Flop soviel Chips wie möglich in die Mitte zu bekommen.
Bei hohen ungepaarten Händen müssen Sie vorsichtig sein. Spielen Sie sie passiver als sonst und hoffen am Flop etwas zu treffen. AK ist eine perfekte Hand wenn Sie und Ihr looser Gegner beide das Ass am Flop treffen. Dann bekommen Sie ohne Probleme nach dem Flop seine Chips ohne bereits vor dem Flop zuviel zu investieren.
Looser Poker-Tisch:
Ist der ganze Poker-Tisch von diesen Spielern besetzt, müssen Sie Ihre Poker-Strategie wieder ändern. Ein typisches Szenario an solchen Tischen ist, dass Sie, wenn Sie in später Position mit TT sitzen schon vor sich fünf Caller sehen, ordentlich erhöhen und immernoch in einem Multi-Way-Pot sitzen. Für ein Zehnerpärchen ein ganz schlechtes Resultat. Also wie sollen Sie an diesen Tischen spielen?
Nur Premiumpärchen erhöhen:
Erhöhen Sie nicht mit Zehnern, sondern nur mit AA, KK und QQ. Dafür spielen Sie diese Hände aber sehr aggressiv. Meistens können Sie allin gehen und werden trotzdem gecallt. JJ und niedriger sind zu schwach um so aggressiv gespielt zu werden. Schauen Sie sich einen günstigen Flop an und versuchen das Set zu floppen. Vielleicht haben Sie trotzdem noch ein Overpair und müssen das, wie oben schon erwähnt sehr aggressiv verteidigen und Ihre Gegner für alle Draws bezahlen lassen.
Ungepaarte Hände nur callen:
Siehe oben. (Pocketpärchen aggressiv spielen)
Ausbaufähige Hände spielen:
Spielen Sie mit Suited Connectors und kleinen Pocketpärchen vor allem, wenn die Stacks tief sind. Schauen Sie eine Monsterhand oder einen -Draw zu floppen und versuchen Sie möglichst viele Chips in die Mitte zu bekommen (was bei loosen Gegnern nicht das große Problem sein sollte).
Weak-tighte Spieler:
Diese Spieler sind vor allem an Anfängertischen selten zu finden. In der Tat, es gibt auch diese Form von Anfängern. Dabei handelt es sich um sehr konservative Menschen, die jedes Risiko scheuen und immer das Schlimmste vor Augen haben. Sie spielen nur wenige Hände und wenn, dann viel zu passiv.
Leider sind diese schwachen Spieler so selten vertreten, dass es kaum ganze Tische mit ihnen gibt. Und wenn sie vereinzelt an Ihrem Tisch sitzen, wird es schwierig sie von den loosen Spielern zu isolieren. Ist es aber möglich mit diesem Spieler in eine Heads-Up-Konfrontation zu geraten, dann sollten Sie Ihre Spielweise wie folgt anpassen:
Mehr Hände spielen:
Auch wenn ein tighter Spieler Ihren Blind angreift sollten Sie mit vielen schwächeren Händen callen. Der Grund ist der, dass diese Spieler bei Erhöhungen zu häufig folden. Sagen wir Ihr Gegner hat AK und Sie callen mit 86. Im Flop kommt Q J 2. Ihr Gegner wird wohl bei jeder Erhöhung, vor allem bei größeren folden. Auch wenn er keinen schlechten Draw hat, hasst es dieser Spieler viel Geld „nur“ in einen Draw zu investieren. Er denkt nicht in Pot- und Implied Odds sondern in den Betrag, den er bringen müsste um seinen Draw zu vervollständigen. Ist ihm das zuviel folded er zu oft.
Mehr Bluffen:
Obige Ursachen sind auch die Gründe warum Sie sehr häufig bluffen sollten. Diese Spieler folden zuviel, auch wenn es keinen Grund zur Annahme gibt, dass Sie die bessere Hand halten.
Weak-tighte Tische:
Dazu gibt es nicht sonderlich viel zu sagen, außer, dass Sie insgesamt looser und aggressiver spielen müssen. Bluffen Sie viel, spielen Sie Hände, die Sie an manchen Tischen nicht anfassen würden, greifen Sie alle Blinds an und seien Sie vorsichtig, wenn weak-tighte Spieler erhöhen, oder Ihre Raises callen.
Hyper-Maniacs:
Wir kommen nun zu der extremsten Form der “Pokerspieler”. Es handelt sich eigentlich nicht um richtige Gegner, sondern um Individuen, die nicht nur zuviel Geld, sondern auch keine Ahnung von Regeln oder Strategien haben. Diese Hyper-Maniacs finden Sie häufig bei Rebuy Pokerturnieren (= Sie können sich bei diesen Turnieren bis zu einem bestimmten Level wieder neu einkaufen). Ihnen kommt zugute, dass die Blinds unglaublich schnell ansteigen und der Fähigkeitsfaktor stark minimiert wird.
Bei diesen Menschen braucht man Geduld. Steigen Ihnen die Blinds bei diesen Turnieren zu schnell und sind Ihnen die Spieler zu verrückt, dann empfehle ich Ihnen sich in Zukunft davon fernzuhalten. Nehmen Sie diese gut betuchten Herren lieber bei den Cash-Games aus und gönnen Sie sich lieber einen Buy-in für professionellere Pokerturniere.
Den Glücksfaktor können Sie bei den oben genannten Turnieren kaum einschränken. Sie können noch soviel von Ihrem Zonenspiel verstehen, es wird Ihnen nichts helfen, wenn Sie ständig gecallt oder allin gesetzt werden und nicht das nötige Glück haben um zu verdoppeln. Bei manchen Turnieren hingegen ist die Blindstruktur humaner und die Hyper-Maniacs seltener und nur vereinzelt vorzufinden. Dabei sollten Sie wie bei den loosen Spielern verfahren.
Geht Ihr Hyper-Maniac bei jeder Hand allin callen Sie ihn nur, wenn Sie entsprechende Hände haben. Lassen Sie sich nicht provozieren und gehen Sie mit, nur weil er Ihnen auf die Nerven geht. Genau das will er erreichen.
Haben Sie es mit Hyper-Maniacs zu tun, die keine Ahnung von Regeln haben dann nutzen Sie das aus indem Sie straightforward spielen und sich auch hier nicht beeinflussen lassen.
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