Heads Up ist Krieg. Und frei nach Darwins Evolutionstheorie wird der stärkere und vor allem aggressivere Spieler langfristig gewinnen. Deswegen zeigen wir Euch in diesem Artikel Loose-aggressiver Stil im Heads Up wie wir dem Gegner mit loose aggressivem Spiel das Finale vermasseln können.
Das heißt natürlich nicht, dass wir sobald wir im Heads Up gelandet sind, wie ein Wahnsinniger die Chips in den Pot jagen. Aber im besten Fall haben wir den Gegner schon eine ganze Weile am Final Table beobachten können und haben dementsprechende Reads auf ihn. Nun weiß ja das Gros, der zumindest durchschnittlich ausgebildeten Spieler, dass man im Heads Up mit so ziemlich jeder Starthand die Pot Odds hat um auf den Big Blind aufzuzahlen.
Aber im Heads Up gilt: Callen = Schwäche.
Natürlich wird sich unser Gegner nicht bei jedem Preflop Raise dazu entscheiden seine Karten wegzulegen und deshalb sind unsere Moves am Flop und auch am Turn die ausschlaggebenden. Und somit sind wir schon mitten im Thema.
Am Button:
Sitzen wir am Button, dann werden wir die Mehrzahl unserer Starthände raisen und zwar zwischen 2 und 4 BB. Um den Gegner keine Tells zu geben ist es empfehlenswert, die Raise Höhe immer zu variieren. Legt er die Karten weg ist der Fall sowieso erledigt und bezahlt er und checkt denn Flop, dann bekommt er sofort einen Continuation Bet hingefeuert, selbst wenn wir ihn verfehlt haben.
Optimalerweise sollte am Flop eine A liegen, denn hat er sie nicht selbst in seinen Hole Cards wird er es sich sehr überlegen zu bezahlen. Der Continuation Bet sollte in etwa die Höhe von 60-70% der Potgröße haben und wenn er abermals bezahlen sollte müssen wir noch einen daraufsetzen, aber nur wenn wir auch eine tatsächliche Chance haben bzw. einen Semi Bluff spielen können.
Wir werden den Turn abermals anspielen. Spätestens hier sehen wir der Wahrheit ins Auge. Entweder er legt jetzt die Karten weg, er reraised oder pusht All In. Haben wir selbst einen reinen Bluff gespielt, ist die Sache klar und wir folden, denn dann müssen wir ihm die A wohl geben. Diese Variante ist zwar riskant wenn wir gegen einen starken Spieler spielen, aber gerade diese werden es sich doppelt und dreifach überlegen zu zahlen, wenn sie selbst dominiert werden können.
Resümee:
Am besten wäre, wir treffen den Flop und bekommen dazu eine aussichtsreiche Drawing Hand. Dann fällt uns dieses Spiel besonders leicht und wir können, wie oben erwähnt, mit einem Semi Bluff die Show durchziehen. Bei einem reinen Bluff, können wir diesen Spielstil ebenfalls probieren, müssen aber die Notbremse ziehen wenn der Gegner am Turn auch noch Stärke zeigt.
Am Big Blind:
Am Big Blind werden wir starke Hände mit 4 BB raisen falls unser Gegner limpt und sollte er den Raise bezahlen, dann feuern wir wie gehabt einen Continuation Bet nach. Sollte er aber raisen, dann müssen wir mit unserer starken Hand sofort einen Reraise machen, der in etwa das 3-4 fache seiner Erhöhung entsprechen sollte und dann wie gehabt einen Continuation Bet folgen lassen, wenn er im Rennen bleibt.
Dann können 3 Szenarien folgen, wie unser Gegenüber reagiert. Er foldet, er callt oder er reraised. Ersteres bedarf keiner genaueren Betrachtung. Bei einem Call betten wir am Turn weiter wenn wir einen Treffer oder eine ausbaufähige Hand halten, sprich einen Semi Bluff spielen können. Bei einem Reraise kommt es darauf an, welchen Read wir vom Gegner haben.
Ist sein Reraise ein Zeichen von Stärke oder hat er die Pokerschule intus und versucht uns den Pot zu stehlen? Hier ist es nicht möglich einen gezielten Rat zu geben, da zu viele Faktoren erst am Tisch schlagend werden.
Resümme:
Es gilt in etwa das Gleiche wie beim HU Spiel am Button. Aggression gewinnt und diese sollte schon Preflop gezeigt werden. Reine Bluffversuche am Turn abbrechen wenn der Gegner im Rennen bleibt, es sei denn Ihr habt den Read auf ihn, dass er mit einem Draw mitbezahlt hat. In diesem Fall könnt Ihr am River auch noch betten.
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