Den Artikel Konzept hinter der Potgröße könnte man eigentlich der Kategorie Leaks vermeiden oder wie spiele ich effektives Poker zuordnen. Die meisten von Euch werden vermutlich hier nichts Neues erfahren, aber aufgrund von immer wieder gesehen Online und Live Sessions halten wir es für notwendig Euch noch mal das Prinzip Potgröße etwas exakter zu erläutern.
Zwar haben wir für Euch schon einen Artikel Potkontrolle verfasst, aber hier geht es ausschließlich darum, wann wir einen großen Pot bilden sollten und wann wir ihn eher klein halten sollten. Zwar würden die meisten von Euch instinktiv das Richtige machen, aber etliche machen dabei noch schwere Fehler.
Damit wir gleich auf den Punkt kommen, gibt es hier gleich mal einen Merksatz, den Ihr euch immer vor Augen halten müsst:
Große Pots und große Bets sind für große Hände bestimmt.
Dieser Satz mag zwar auf den ersten Blick etwas banal wirken und gehört für den guten Spieler sicherlich zu den Grundlagen, aber dennoch treten dabei gerade bei fortgeschrittenen Spielern immer wieder massive Fehler im No Limit Hold’em Poker auf. Wie sich diese Fehler zeigen ist leicht erklärt. Wieso spielen viele Spieler ein geflopptes Set slow und betten nicht, nur um keinen Spieler aus dem Pot zu drängen?
Dass sie damit im besten Fall nur wenig gewinnen können und im schlimmsten Fall am River geschlagen werden bedenken sie nicht. Auf der anderen Seite spielen sie marginale Hände bei zu großen Bets mit und bekommen dann am River eine Bet serviert die dem großen Pot schon angepasst ist. Interessanterweise sind viele Spieler mit unterdurschnittlichen Händen eher bereit eine große Bet am River zu callen als eine Kleine.
Der Grund ist, dass durch die große Bet der Gegner eventuell einen Bluff spielt und den Pot vorzeitig abgreifen möchte. Das trifft zwar hin und wieder zu und wenn Ihr entsprechende Reads auf die Gegner habt ist es sicherlich ein vertretbarer Call, aber grundsätzlich sieht es so aus, dass wir langfristig in eine Sackgasse wandern und verlieren werden.
Deswegen gilt es mit marginalen Händen den Pot eher klein zu halten und bei entsprechender Action die Karten wegzulegen. Dasselbe gilt mit gemachten aber anfälligen Händen. Slowplay ist nur ausnahmsweise angesagt und eine starke Hand sollte grundsätzlich immer gebettet werden.
Natürlich könnt Ihr wie oben schon erwähnt teilweise von den Grundsätzen abweichen um für die Gegner nicht lesbar zu werden. Dazu muss man sicher aber erst ein Bild der Gegner machen und was noch wichtiger ist deren Stackgröße im Auge behalten. Aber nicht nur diese beiden Faktoren sind wichtig sondern natürlich auch das Board und bedenkt schon im Vorfeld welcher Move der Richtige ist.
Mit welchen Gegenreaktionen habe ich zu rechnen auf welche Handrange setze ich meine Gegner und sitzen aggressive Spieler am Tisch die gewillt sind jederzeit ihren kompletten Stack zu opfern? Also überlegt das nächste Mal bei einer Bet am River und Eurer marginalen Hand, ob Ihr nicht besser die Value Bet bezahlt anstatt bei einer großen Bet den Gegner auf einen Bluff zu setzen.
Soviel zum Thema Potgröße in No-Limit Hold’em. Auf PokerStrategy findest du noch weitere und tiefer gehende Artikel zu diesem Thema. Wir empfehlen dir einfach mal auf PokerStrategy, der größten Pokerschule mit hunderten von Artikeln und Coaching Videos vorbei zu schauen. Klicke hier um PokerStrategy zu besuchen!
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