Im Spiel eines Anfängers lassen sich meist dutzende Fehler entdecken und man weiß gar nicht wo man anfangen soll ihn zu kritisieren (wenn das erwünscht ist). Dennoch spielen viele nach dem selben Muster und machen deswegen auch immer die gleichen Fehler. Im Folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Schwächen im Spiel eines Anfängers. Zunächst möchten wir dich aber darauf hinweisen, dass du mit einer guten Pokerschule diese Anfängerfehler leicht umgehen kannst. Empfehlen können wir zum Beispiel PokerStrategy wo du nicht nur hunderte Strategie Artikel findest, sondern auch $ 50 gratis für deine Pokerkarriere bekommst. Hier kannst du anfangen ordentlich Pokern zu lernen!
1. Er spielt zu viele Hände
Wie bereits im Artikel über Starthände erwähnt, spielen Anfänger einfach zu viele Hände. Natürlich gibt es auch welche, die so verunsichert sind, dass sie lieber eine Hand nicht spielen um keine „Fehler“ zu machen. Aber die Mehrheit glaubt einfach daran eine starke Hand zu haben, was aber definitiv nicht der Fall ist. Durch gute Auswahl der Starthände kann man viel effektiver spielen und hat nach dem Flop meist leichte Entscheidungen zu treffen. Ein Spieler, der immer einen Royal Flush folded, macht zwar einen großen Fehler (er gibt einen Pot auf, den er gewonnen hat) aber dieser kostet ihn nicht mehr als den Pot und das ganze vielleicht alle 2 Jahre, wenn er denn tatsächlich einen Royal Flush hat! Aber falsche Starthände zu spielen kostet auf Dauer weit mehr als das Folden der Nuts, denn jede Starthand, die man sich aussucht, hat direkten Einfluss auf den weiteren Verlauf und das immer und nicht nur alle 2 Jahre!
2. Er spielt zu passiv
Eines haben alle großartigen Spieler gemeinsam: Sie spielen aggressiv! Sie erhöhen oder folden, callen aber nur sehr selten. Mit einer Erhöhung (egal wo, wie und wann) hat man zwei Möglichkeiten den Pot zu gewinnen: Einmal indem die Gegner folden und zum zweiten, dass man doch noch die beste Hand bekommt. Spielt man seine guten Hände genauso stark (= betten und raisen) wie seine schwachen, hat man einen spieltheoretischen Vorteil gegenüber seinen Gegnern und die starken Hände werden mit einem maximalen Gewinn ausbezahlt.
Aber Vorsicht: Viele Spieler glauben sie wären ihren Gegnern überlegen, wenn sie einfach aggressiv spielen und keine Angst haben einen dicken Bluff zu starten. Aggressivität muss selektiv sein! Viele Spieler erkennen keinen Widerstand und feuern munter darauf los ohne zu begreifen, dass ihr Geld kaum eine Chance hat wieder zurückzufinden. Natürlich ist das ein Thema für sich und wird hier nicht näher angesprochen, aber verstehen Sie die von mir geforderte Aggressivität nicht so, als ob raisen immer der Weg zum Erfolg ist.
3. Er kennt keine Pot Odds
Ein guter Spieler setzt mit einer positiven und folded bei negativer Gewinnerwartung. Das macht ihn auf lange Sicht zum Gewinner und damit zu einem Spieler, der stetigen Gewinn erspielt.
Anfänger hingegen wissen nichts über Pot Odds und den Erwartungswert, spielen „aus dem Bauch heraus“ oder nach anderen nicht analytisch rational zu begründenden Faktoren. Auf lange Sicht natürlich eine teure Angelegenheit. Lernen Sie Pot Odds in allen Entscheidungen miteinzukalkulieren und lassen sie nicht einfach außer Acht.
Die fehlende Berechnung der Pot Odds ist auch einer der besten Möglichkeiten Geld mit seinen Gegnern zu machen. Eine Pokerseite auf der die Gegner so schlecht sind, dass du dir manchmal denkst ihr Geld zu stehlen ist 888. Du kannst dich hier direkt bei 888 Poker anmelden und von diesen schwachen Gegnern profitieren!
4. Er achtet nicht auf Position
Position beim Poker ist wichtig und wird von vielen Anfängern einfach unterschätzt. Würden alle Spieler die gleichen Fähigkeiten und immer dieselben Hände bekommen, würde immer derjenige mit positionellem Vorteil gewinnen! Es ist oft interessant zu sehen, wenn gleiche Hände aufeinander treffen und aus welchem Grund ein Spieler gewinnt. Meistens ist das jedenfalls die Position. Es gilt Hände out of Position (wenn man als erster agieren muss) zu vermeiden und hingegen mehr Hände in Position zu spielen.
5. Er schenkt dem Tisch keine Aufmerksamkeit
In dem Artikel „Der feine Unterschied“ wurde bereits erklärt wie wichtig Observation ist. Anfänger interessieren sich oft nur für ihre eigene Hand und wenn sie gefoldet haben, achten sie darauf was sie gefloppt und wieviel sie gewonnen hätten. Aber während Ihre Gegner spielen, lassen sich soviele wertvolle Informationen gewinnen, die später bares Geld wert sein können.
6. Er sieht nicht ein, dass er geschlagen ist
Könige sind eine starke Hand, aber auch nicht unschlagbar! Es gibt Situationen, entweder durch falsches Spiel, oder unglückliche Umstände, in denen Premiumhände geschlagen sind. Anfänger erkennen diese Situationen nur selten und können sich einfach nicht von der Hand trennen, weil sie nicht einsehen, dass sie keine Chance mehr haben. Dieser Fehler kostet unglaublich viel Geld!
Besteht eine gute Chance geschlagen zu sein muss man die Disziplin haben auch schöne und einst starke Hände zu folden. Manchmal wirft man auch die Siegerhand weg, aber was soll’s? Dafür spart man sich viele große Verluste!
7. Er kann den Pot nicht kontrollieren
Hier einmal ein häufiges Szenario. Ein Anfänger hat AQ in früher Position in einem NL Sit and Go Turnier mit 8 Spielern. Er erhöht auf den vierfachen Big Blind (80), wird vom Button und den beiden Blinds gecallt. Der Flop kommt A 8 T. Die Blinds checken und unser Anfänger setzt 300 und wird nur vom Big Blind gecallt. Am Turn kommt eine 7 und unser Anfänger setzt 800, wird gecallt. Beide starteten die Hand mit 2000 und haben jetzt noch rund 800 übrig. Am River kommt eine 9, der Big Blind geht allin. Unser Anfänger überlegt etwas und callt. Der Big Blind zeigt ihm J9 und gewinnt mit einer Straight.
Das ganze nennt sich „Überspielen“ einer Hand. Top Pair mit gutem Kicker ist in vielen Situationen eine starke Hand, in den meisten aber leicht verletzlich und gefährlich. Das gefährliche hierbei ist nicht irgendwie geschlagen zu werden, sondern seine Hand „schützen zu wollen“ und sich damit selbst zu committen (= eine Hand in die man schon soviel investiert hat, dass man nicht einfach herauskommt). Der typische Anfängerfehler hierbei waren die satten Erhöhungen an Flop und Turn und der Call am River. Eine wichtige Fähigkeit ist es die Größe des Pottes zu kontrollieren. Ein einziges Pärchen ist keine starke Hand! Um einen dicken Pot spielen zu können, brauchen Sie aber eine sehr starke Hand. Am River wurde Fehler Nummer 6 gemacht. Welche Hand hätte er hier noch schlagen können? Pot Kontrolle ist also ein wichtiger Faktor im eigenen Spiel.