Der „Flying Dutchman“ trägt eine umgedrehte Sonnenbrille, modische Anzüge und singt sehr gerne. Es handelt sich hierbei nicht um einen Verrückten, sondern um einen der besten Pokerspieler der Welt: Marcel Luske. Beim World Series of Poker Main Event im Jahre 2004 schied er kurz vor dem großen Ziel aus, erreichte aber immerhin den zehnten Platz. Wir haben ihn für euch exclusiv interviewed.
PokerFieber: Inzwischen gibt es unzählige Poker Fernsehsendungen und auch im Internet kommt man um das Thema Poker nicht herum. Sogar Promis pokern seit einigen Monaten mit Stefan Raab in der TV Total Pokernacht. Viele junge Spieler kommen auf diesem Weg zum Pokern. Wie aber bist du dazu gekommen?
Marcel: In meiner Jugendzeit war ich in Amsterdam mit meinem Bruder immer am Marktplatz. Dort haben alle immer Bridge und Poker gespielt. Poker war etwas für die Ganoven, einfach geil. Doch irgendwie hat die Logik bei denen gefehlt, immer nur bluffen- ich habe da gelernt die Gegner zu lesen und einzuschätzen.
Es wurde zu dieser Zeit nur 5-Card Stud gespielt und das mit den Besten in Amsterdam. Dann kam Hold’em, am Anfang dachte ich: was, 2 Karten? So ein scheiß Spiel!
PokerFieber: Deine Erfolge sind wirklich erstaunlich: Zwei Mal „Player of the Year“ der European Poker Awards, 17 Platzierungen im Geld bei der WSOP, zwei EPT Finaltische und über 3 Millionen Dollar an Gewinnen im Jahr 2007. Was glaubst du, was dich zu einem solch erfolgreichen Spieler macht?
Marcel: Es gibt sehr viele gute Spieler, man muss manchmal unfair sein. Man muss verlieren können um erfolgreich zu sein, von den Fehlern lernen und verlieren ist nicht immer ein Fehler. Es gibt Momente mit der besseren Hand zu verlieren. Sehr oft kann man den Tisch ohne Risiko gewinnen, suche keine Coin Flips, sondern spiele das beste Poker.
PokerFieber: Du hast bereits nette Summen beim Pokern verdient. Einige unserer Leser haben das ebenfalls vor. Könntest du unseren Lesern ein paar Tipps geben, die ihnen bei ihrer Pokerlaufbahn behilflich sein werden?
Marcel: Man muss lernen verlieren zu können, Verluste akzeptieren und anständiges Money Management betreiben. Überschätze dich nicht, wenn du glaubst du bist der Beste, solltest du aufhören mit Poker!
PokerFieber: Würdest du unseren Lesern auch empfehlen am Tisch zu singen um deren Gegner zu beeinflussen?
Marcel: Manchen ist es unangenehm dich singen zu hören. Wenn sie dich nicht leiden können werden sie heiß, manche nehmen es persönlich, es stört einige Spieler weil sie sich nicht konzentrieren können. Vielleicht nehme ich noch ein Album auf. (lacht).
PokerFieber: Du bist bekannt dafür anderen Spielern das Pokerspielen beizubringen. Wenn man sich die Namen deiner Mentoren anhört -Noah Boeken, David Williams und Kirill Gerasimov- dann würde ich sagen, dass du sehr gute Arbeit leistest. Wie schaffst du es derart erfolgreiche Schüler auszubilden?
Marcel: Es sind einige neue Spieler dabei die haben das Gefühl zu pokern, sie lassen sich auch noch etwas sagen, haben noch Einsicht ihr Spiel zu verbessern und hören zu wie man die gleiche Hand verschieden spielen kann.
PokerFieber: Du hast momentan viel um die Ohren mit einem neuen Projekt. Was machst du neben dem Pokerspielen und leidet dein Spiel vielleicht sogar etwas darunter?
Marcel: Meine neue Organisation heißt FIDPA (Federation Internationale de Poker Association), es wird weltweit Poker als Sport etablieren. FIDPA erstellt internationale Pokerregeln die weltweit gelten sollen. In den letzten 6 Monaten habe ich nur für dieses Projekt gearbeitet. Vom 7.01.-19.01.2008 findet auf den Bahamas die erste Turnierwoche statt. Du, Erich bist natürlich herzlich eingeladen. (Erich freut sich schon!)
PokerFieber: Vielen Dank Marcel! Ich hoffe du besuchst öfter unser neues Pokerportal: PokerFieber.com
Marcel: Klar, mach ich!
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