Natürlich sind auch wir Pokerspieler erfreut, wenn es neue technische Errungenschaften gibt, die einem das Spiel leichter machen. Gerade in der heutigen Zeit, wo sich am Multimediamarkt fast täglich neue Produkte finden, ist man es fast schon gewohnt, sich auf neue Gimmicks einzustellen.
Was sich aber gerade in Wien und in Salzburg, in den dort ansässigen Concord Card Casinos ereignet, wird so manchen Pokerspieler abschrecken. Was in Deutschland, in diversen Spielbanken, schon lange Eingang gefunden hat, ist nun auch in Österreich angekommen. Die elektronischen Spieltische. Ich rede jetzt nicht von den üblichen Pokerautomaten, sondern von vollektronischen Spieltischen, an denen die Spieler Platz nehmen können. Die Hightec Freaks werden sagen, dass dies eine nicht zu versäumende Technologie ist, die man auf jeden Fall haben muss, die alte Garde wird vermutlich in den Tischen im besten Fall eine lustige Abwechslung sehen.
Natürlich kann man bei diesen Tischen Dealer oder Spielerfehler ausschließen, da die Software keinen Move erlauben wird, der nicht zulässig ist, aber ich denke, dass dies gerade der Faktor ist, der beim Pokerspiel viel Spielraum lässt. Man befindet sich noch in den gültigen Regeln, reizt diese aber bis zum Maximum aus.
Als Beispiel: Viele Spieler die gerade vor der Entscheidung stehen einen Bet oder einen All-in Push zu bezahlen oder eben auch nicht, spielen recht gerne mit den beiden Holecards. Sie schieben sie untereinander, sehen noch einige Male nach, beobachten den Gegner dabei und hoffen auf einen Tell des Gegners. Es braucht nicht extra erwähnt werden, dass dieses Verhalten beim elektronischen Spieltisch wegfällt. Denn recht viel mehr als einen Monitor und etliche Knöpfe wird man vor sich nicht finden.
Oder aber ich möchte meinen letzten beiden Gegner, die bereits All-in, sind meine gefoldeten Karten noch schnell zeigen bevor sie der Dealer in den Muck wirft. Der Computer wird vermutlich keinen Button haben, wo geschrieben steht: „Karten folden und noch schnell offen herzeigen, damit alle sehen können welch starke Karten ich weglegen kann.“
Mein Hauptargument, welches nicht gerade für diese Tische spricht, ist aber, dass ich genau dasselbe zuhause auch haben kann. Wenn ich Lust habe auf einen elektronischen Dealer und elektronische Karten die ein Zufallsgenerator generiert, dann bleibe ich daheim und logge mich in einem Onlineroom ein. Da kann ich zwar meine Gegner nicht physisch beobachten, aber ansonsten ist es in etwa dasselbe. Und wieso sollte ich dann einen weiten Weg in ein Casino auf mich nehmen um dort dann gegen Bit und Bytes zu spielen und gegen Gegner die ihre Blicke starr auf einen Monitor richten?
Auf der anderen Seite wird dem Falschspiel der Riegel vorgeschoben, denn ein markieren der Karten wird genauso unmöglich sein, wie das verschwinden lassen und wieder einbringen von versteckten Karten. Und dennoch sehe ich diesem technischen Fortschritt mit einem weinenden Auge entgegen. Sollten sich diese Tische flächendeckend durchsetzen, dann werden zwar in Zukunft die Zufallsgeneratoren Opfer von wüsten Beschimpfungen werden und nicht „verhexte“ Dealer, aber eben diese laufen Gefahr ihren Arbeitsplatz zu verlieren und ob sich die Pokergemeinschaft langfristig die Ehre an einem Rechner geben will, lasse ich mal dahingestellt.
Ich, für meinen Teil, habe auch in Zukunft noch gerne echte Karten in meinen Händen und helfe auch hilfsbereit ,dem einen oder anderen Dealer, falls dieser wieder mal den Sidepot falsch berechnet oder eine Boardkarte zu früh aufdeckt. Und Floormänner, ihr seit auch gewarnt. Wenn der Dealer oder Spieler keinen Fehler mehr machen kann, dann werdet ihr auch nicht mehr benötigt.
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