Als Hold’em Spieler ist man gewohnt, dass Pocketpaare nahezu unschlagbar sind, wenn sie zum Drilling werden. Sie werden hauptsächlich aus dem Grund gespielt und nicht, weil 22 grundsätzlich starke Hand ist und z.B. gegen AK in Führung liegt.
Omaha ist aber wieder ein ganz anderes Spiel. Zwar sind die Odds einen Drilling zu treffen, wenn man zwei Paare auf der Hand hält (TT88, QQJJ, 6644) nur noch 4:1, aber sie sind lange nicht so profitabel wie in NL HE.
6 statt 1
Eine Omaha Hand besteht grundsätzlich aus 6 Hold’em Händen. Je besser diese Hold’em Hände sind, desto mehr Möglichkeiten gibt es eine starke Hand mit dem Board zu bilden. Bei Omaha Händen, die ein Pärchen beinhalten, sinkt jedoch schon einmal die Anzahl der Hold’em Hände, aus denen sie bestehen. TT85 baut sich aus: TT, T8, T5 und 85 auf, während KQJT aus 6 Händen besteht, nämlich: KQ, JT, KJ, KT, QJ, QT. Zwar ist das Pärchen schonmal eine gemachte Hand, aber häufig hilft es einfach nichts, solange man das Set verfehlt. Und selbst mit einem Set ist die Sache schwierig, wie wir später noch sehen werden.
Zwei Pärchen auf der Hand, bilden zwar in einem von fünf Fällen den Drilling, aber man spielt nur noch 3 Hände und keine 6. 8877 wird nur noch aus 88, 77 und 87 aufgebaut. Die Möglichkeiten sind hier natürlich beschränkt.
Was bringt das Set?
Zwar ist ein Set keine schlechte Hand, aber es handelt sich sogut wie nie um die Nuts, welche in Omaha das Ziel sein sollten. Triffst du mit TT am Flop das Top Set: T83, so hast du zwar in diesem Fall die Nuts, wirst sie aber kaum an Turn und River halten können. Jede Overcard macht ein höheres Set möglich, jede Karte zwischen 3 und 8 kann eine Strasse bringen. Nur wenn sich das Board paired ist am Turn noch keine Straightdraw möglich und eben wenn dieser Fall eintritt (abgesehen von der vierten Zehn) ist das Top Set nicht mehr die Nuts.
Je kleiner das Set, desto schwächer ist es natürlich auch und kann selten großen Druck aushalten.
Das Set bringt also nicht immer etwas und darf nicht überspielt werden. Es ist wirklich nur eine starke Hand, wenn es das Nutfullhouse oder den Vierling bildet. Nur dann lässt sich damit sehr gutes Geld machen.
Gefahr von höheren Sets
In Hold’em schließt man einfach aus, dass höhere Sets im Umlauf sind, wenn man selbst eines hat. Das ist auch richtig, weil die Wahrscheinlichkeit so gering ist und es langfristig deutlich weniger Geld einbringt, wenn man einen Gang zurückschaltet, nur weil man höhere Sets befürchtet. Deswegen spielt man ein Set wie die Nuts und achtet nur auf Strassen und Flushes.
Omaha ist aber wie schon öfter erwähnt, nicht wie Hold’em und die Tatsache, dass man nicht gegen eine Hold’em Hand, sondern gegen 6 antritt, sollte klar machen, dass höhere Sets nicht einfach ausgeschlossen werden können. Spielst du gegen zwei und floppst das Bottom Set, so ist diese Situation vergleichbar mit einem Hold’em Flop, den sich zwölf Spieler anschauen können. Dass es also bei einem Omaha Flop deutlich wahrscheinlicher ist in ein höheres Set zu laufen, dürfte nachvollziehbar sein.
Das schlimmste ist, dass man in diesem Fall im normalerweise gerade mal ein Out hat. Trifft man mit 7755 einen Flop von 7K9, so kann man sich, falls man gegen 99 oder KK antreten muss, nur noch mit der vierten Sieben helfen. Man investiert also Geld, das mehr oder weniger weg ist.
Strategie mit Pocketpaaren
Hohe Pärchen sind natürlich stark und sollten gespielt werden, wobei auch diese nicht unfehlbar sind, wenn die Beikarten schwach sind. AA28 hat kaum Potential und muss sich mit AA durchkämpfen, was wirklich nicht einfach ist. AAKQ ist schon ein ganz anderes Kaliber und muss aggressiv gespielt werden.
Je niedriger die Pärchen, desto mehr wird an Overpair- und Setwert eingebüßt. QQ95 bildet zwar noch öfter ein Overpair am Flop, hat aber kaum Aussichten auf eine notwendige Verbesserung.
Bei JJ und TT sieht es noch schlechter aus. 99 und niedriger können eigentlich nur mit einem Set gewinnen und sollten, aus den o.g. Gründen nicht deswegen gespielt werden. Wenn man mit 9975 einen günstigen Flop sehen kann ist das gut, einen Raise oder dergleichen zu callen um auf ein Set zu hoffen ist mehr als loose.
Um mit einem niedrigen Paar überhaupt spielen zu können, müssen dessen Beikarten gutes Potential haben. 9987 ist z.B. eine nette Hand, 9924 allerdings nicht.
Doppelpaare haben zwar eine größere Chance ein Set zu floppen, aber wie schon erwähnt will man das mit den niedrigen nicht unbedingt. 7744 ist eine typische Hand, die vielen Probleme bereitet. Wenn man im Big Blind sitzt, kann man sich einen Flop anschauen. Selbst erhöhen oder einen Raise callen wäre reine Verschwendung. Das Problem bei diesen Händen ist, dass man wirklich nur 3 Hold’em Hände spielt und wirklich auf dieses Set angewiesen ist. Und selbst dann ist das nicht annähernd eine Garantie für einen gewonnenen Pot.
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