Bewältigung von Tilt


Suchst du immer noch den passenden Pokerraum?
Dann probiere gleich die Seite mit den schwächsten Spielern aus - www.888poker.com/de !

Den Ausdruck Tilt kannte man früher nur von Flipperautomaten, die klemmen und nicht mehr richtig funktionierten, weil zu viel an ihnen gerüttelt wurde. Ähnliches passiert auch am Pokertisch mit dem Bewusstsein eines Pokerspielers, der zu viel durchmachen musste. „To be on tilt“ oder auch „steaming“ bedeutet den gereizten oder aggressiven, in jedem Fall aber negativ beeinflussten Gemütszustand eines Spielers.
Daraus resultiert eine schlechte Performance am Pokertisch.
Der Spieler verändert also sein übliches, meist gutes Spielverhalten, mit dem Ergebnis,  schlechter zu spielen und mit großer Wahrscheinlichkeit Geld zu verlieren. Ein aggressives Spiel trotz schlechter Hände ist meist die Folge. Oder man sieht sich den Flop mit schlechteren Händen an als gewöhnlich und callt zu viele Wetten mit unterlegenen Händen. Diese Art von Tilt kennen die meisten Spielern, viele würden sie als die Geläufigste bezeichnen. Wer aber glaubt, es sei die einzige Variante, darf sich einen Blick über den Tellerrand gönnen.

Tilt ist jeder Zustand, der einen daran hindert, sein bestes Spiel zu spielen.

Fast jeder Spieler tiltet auf seine eigene Weise, oft auch eher subtil. Manche Spieler behaupten sogar, dass sie nie tilten. Jedoch hat sich wohl jeder schon einmal mit schlechten Karten, die er sonst foldet, den Flop angeschaut oder einen Call gemacht, den er sich sparen hätte können. In diesem Zustand ist es einfach unmöglich, jede Entscheidung korrekt zu treffen. Das darf man sich auch eingestehen, wenn man sich verbessern möchte.

Es gibt verschiedene Arten von Tilt, manche sind harmloser und verhindern höchstens, dass man mehr Geld gewinnt, andere dagegen sind für den eigenen Bankroll extrem schädlich. Genauso unterschiedlich sind die Auswirkungen auch, ob man gerade Limit, Pot-Limit oder No Limit spielt. Die letzten beiden sind gefährlicher, weil man schneller mehr Chips setzen und verlieren kann.

Die verschiedenen Formen
Die häufigste Form von Tilt ist loose-aggressives Spiel, wie oben beschrieben. Die beiden Teile dieser Kombination treten aber auch getrennt voneinander auf. Spieler, die loose spielen. wenn sie tilten, schauen sich dann lediglich zu viele Flops an und folden danach, wenn sie nichts getroffen haben. Dies kostet natürlich viel Geld, vor allem, wenn sie einen Raise callen, um sich den Flop mit unterlegenen Karten wie z. B. 96o anzuschauen. Ursache für diesen Tilt ist häufig Ungeduld, weil die Spieler über längere Zeit keine guten Karten bekommen oder das Gefühl haben, vorher erlittene Verluste schnell aufholen zu müssen.

Aggressives Spiel allein kommt vor, wenn Spieler wetten bzw. erhöhen, obwohl sie eigentlich checken bzw. callen oder sogar folden sollten. Dies entsteht meist durch Überreaktion, Wut, Rache und dergleichen. Wenn man sich so sehr aufregt, dass der verlust des Geldes keine Rolle mehr spielt, ist es ein Leichtes, bei jeder Gelegenheit seine Chips in die Mitte zu schieben – schließlich ist in diesem Moment das Resultat völlig nebensächlich. Wer wütend auf einen anderen Spieler wird, weil dieser nach eigenem Empfinden zu oft erhöht, wenn man selber gewettet hat, ist leicht dazu verleitet, erneut zu raisen, um „es dem Gegner zu zeigen“. Meist zeigt man ihm dabei aber nur, wie einfach es ist, sich die Chips aus der Tasche ziehen zu lassen. (Natürlich gibt es Momente, in denen gegen aggressive Spieler ein Reraise hilft, nur diese Entscheidung sollte mit Verstand und nach eingehender Analyse getroffen werden und nicht aus Rache.)

Das genaue Gegenteil dazu ist Passives Tilten. Dies kann sich manchmal leise anschleichen und der Spieler merkt es selbst nicht, wenn er plötzlich vorsichtiger als normal spielt. Bei einer ausgeprägteren Version geht man in der Aggression zwei bis drei Schritte zurück und überlässt seinen Gegnern komplett das Wetten, es sei denn man hält die Nuts. Wie versteckt das passive Tilten auch auftritt, die Ursachen dafür sind meist offensichtlicher: Entweder man hat eine längere Strecke mit Verlusten hinter sich.

Dann wird man unterbewusst weniger (wenn überhaupt) setzen, weil man sowieso verlieren wird, „es läuft ja derzeit einfach nicht“. Oder man spielt ein höheres und gleichzeitig unbekanntes Limit – vielleicht ist zusätzlich auch der eigene Bankroll dafür zu klein – sodass man schon aus „Sicherheitsgründen“ wenig investieren/verlieren darf. Das Gegenteil ist natürlich der Fall: Wenn Sie ein unteres Limit gemeistert haben, weil Sie erfolgreich tight/aggressiv gespielt haben, sollten Sie jetzt nicht zu tight/passiv wechseln, nur aus Angst vor dem höheren Limit. Ihr Bankroll entscheidet, wann Sie das Limit wechseln, damit Sie weiterhin so erfolgreich spielen können wie zuvor.

Wenn man Tilt als jegliche Abweichung vom besten Spiel ansieht, kann man das ABC-Tilt definitiv dazu zählen. Hierbei spielt man Poker nach dem Lehrbuch. Man raist bzw. foldet mit den gleichen Händen und ignoriert das Spielverhalten seiner Gegner. Wenn das Lehrbuch sagt, T7 muss man folden, versucht man damit beim ABC-Tilt auch nicht vom Button die Blinds zu stehlen, obwohl beide Gegner diese extrem selten verteidigen. Entstehungsgründe für diese Form von Tilt sind meist Müdigkeit oder einfach Langeweile.



Wer dem Spiel nur ein Minimum an Aufmerksamkeit widmet, erkennt keine Tendenzen bei seinen Gegnern und holt auf gar keinen Fall das Maximum an Chips heraus. Ablenkung oder Überforderung sind die anderen möglichen Ursachen. Wer nebenbei telefoniert, E-mails schreibt, fernsieht, etc. macht es sich selber unnötig schwer, mit Gewinn vom Tisch zu gehen. Spielt man online mehrere Tische gleichzeitig und hat noch keine Routine oder unterstützende Software, die Wettstrukturen der Spieler zu analysieren, ist man dazu bestimmt, ABC-Poker zu spielen. Dadurch wird man andererseits für aufmerksame Gegner äußerst leicht durchschaubar.

Sie kennen nun die häufigsten Varianten von Tilt und haben vielleicht auch eine neue, Ihnen bisher unbekannte Version kennengelernt. Wie Ihnen sicherlich aufgefallen ist, sind nicht alle Ausprägungen von Tilt ähnlich oder zeigen sich deutlich. Manchmal muss man schon sehr genau in sich hineinhören, um sie festzustellen. Wichtig ist dafür, dass Sie ein grundlegendes Bewusstsein haben, wie Ihr bestes Spiel aussieht und abläuft. Wie verhalten Sie sich, wenn Sie richtig gutes Poker an den Tag legen? Worauf achten Sie? Welche Gedankengänge laufen bei Ihnen ab? Machen Sie sich diese Dinge bewusst, wenn es das nächste Mal wieder gut läuft und Sie „in the zone“ oder „im Moment“ sind. Haben Sie die wichtigsten Punkte erst einmal gesammelt, überprüfen Sie regelmäßig beim Spiel, ob noch immer all Ihre Gefühle, Verhaltensweisen und Gedanken richtig ablaufen. Sobald Sie eine Veränderung entdecken, können Sie dagegensteuern.

Wie Sie einen Tilt beim Gegner erkennen, unterliegt einzig Ihrer Aufmerksamkeit. Auch hier ist es wichtig zu wissen, wie er sich im „Normalzustand“ verhält. Nur so können Sie jede Abweichung davon auch erkennen. (Für den Betrachter ist der offensichtlichste Auslöser wohl der Bad Beat.) Ob man dabei vor Wut tobt oder den Frust in sich hineinfrisst, bleibt je nach Charakter unterschiedlich. Die Frage, die sich meist allen Spielern früher oder später stellt ist: „Wie kann ich ein Tilten verhindern, oder wie kann ich schnell gedanklich die Kurve kriegen, um wieder mein bestes Poker zu spielen – unabhängig davon was in der Hand davor passiert ist?“ Manchmal lassen auch private Gründe Spieler tilten, ohne dass sie dazu Poker spielen mussten. Wenn Sie andere Dinge im Kopf haben und sich deshalb nicht auf das Spiel konzentrieren können, sollten Sie sich gar nicht an den Tisch setzten, sondern zuerst diese Probleme lösen.

Weil er so oft besprochen wird und ein fester Bestandteil des Pokers ist, nehmen wir ihn einmal genauer unter die Lupe: Der Klassiker, der ein Tilten auslöst ist, wie oben erwähnt, der Bad Beat – aber wie genau definiert er sich eigentlich und worüber „lohnt“ es sich überhaupt aufzuregen?

Wenn man das Internet durchstöbert und auf Bad-Beat-Geschichten stößt, gibt es offensichtlich große Unterschiede bei der Auffassung. Verliert man mit AK gegen JTs – vorausgesetzt beide waren vor dem Flop allin, ist das alles andere als ein Bad Beat. AK ist in diesem Fall natürlich Favorit, gewinnt aber trotzdem nur knapp 60 % aller Hände und ist damit also beinahe ein Münzwurf (50:50). Wer bereits nach einer solchen Niederlage tiltet, sollte sich überlegen, ob Poker wirklich sein Spiel ist. Vielleicht ist man ja bei Solitaire oder Maumau besser aufgehoben – auch beim Schach gibt es seltener Bad Beats. Wenn es also nicht reicht, ein kleiner Favorit zu sein – ab wann darf man seine Niederlage denn nun als Bad Beat bezeichnen?

Pokerprofi Howard Lederer definiert ihn folgendermaßen: „Es ist meist eine Schlüsselsituation, sei es an einem Final Table oder in einem Cash Game, wenn es um viel Geld geht. Häufig ist man selbst oder sein Gegner allin und hat mindestens eine Gewinnchance von 75 %.“ Um den Bad Beat emotional und – zumindest vom Ablauf her – perfekt zu machen, kommt die Karte, die den Gegner gewinnen lässt, oft erst auf dem River. Natürlich sind auch immer die Umstände entscheidend, wie bzw. wann man die Hand verliert oder wie viele Chips dabei den Besitzer wechseln.

Nachdem Sie nun die Hintergründe, Auswirkungen und Ursachen für das Tilten gelesen haben, widme ich den nächsten Abschnitt der Prävention. Wie können Sie dem Tilten vorbeugen, um es gar nicht erst entstehen zu lassen. Welche Gedanken sollten Sie sich antrainieren, um Ihr Pokerspiel zu perfektionieren?



Ihre Einstellung
Damit Sie in Zukunft seltener tilten oder es womöglich ganz vermeiden können, machen Sie sich die Fakten des Pokerspiels wieder bewusst. Wenn Sie diese verinnerlichen und vor allem akzeptieren, werden Sie bald nach Bad Beats und dergleichen deutlich besser spielen als zuvor – denn Sie wissen, wie sie diese negative Erfahrung einzuordnen haben.

1. Akzeptieren Sie die Grundsätze

Poker besteht aus Glück und Talent. Offiziell gilt es sogar (noch) als Glücksspiel. Betrachtet man eine einzige Hand, die gespielt wird, stimmt das auch – schließlich ist es dann reine Glückssache welche Karten man bekommt. Schaut man jedoch über den Tellerrand hinaus, kann man erkennen, welchen Anteil das Talent hat. Schließlich geht es nicht darum, die meisten Hände zu gewinnen, sondern das meiste Geld. Betrachtet man anstatt einer Hand eine große Menge an Händen, wird sich zeigen, dass die talentierten Spieler mehr richtige Entscheidungen getroffen haben und demzufolge mehr Chips haben werden als Spieler, die gerade erst anfangen, Poker zu lernen. Da in jeder Hand vom Spieler ein oder mehrere Entscheidungen verlangt werden, hat er ständig Chancen, Fehler zu machen. Je mehr Hände er spielt, desto mehr Fehler werden ihm unterlaufen. Gleichzeitig ist es möglich, beim Poker die falsche Entscheidung zu treffen und trotzdem dafür belohnt zu werden – andersherum natürlich genauso. Auch AK gewinnt gegen 72 nur in zwei von drei Fällen. Mögen die Hände unterschiedlich stark wirken, bedeutet das noch lange keinen sicheren Sieg für AK. Im Gegenteil:

Es können schnell Serien entstehen, bei denen gute Karten verlieren oder schlechte gewinnen. Diese Serien passieren garantiert – das ist reine Mathematik. Die Frage ist, ob Sie sich davon beeindrucken lassen.
Stellen Sie sich vor, Sie spielen eine Woche Texas Hold’em Poker und haben 100 Straight Draws, also nach dem Flop acht Outs, um Ihre Straße zu vollenden. (Eventuelle Pot oder Implied Odds lasse ich für die folgende Rechnung weg, gehen Sie einfach davon aus, dass die Quoten zum Callen bei den 100 Versuchen gegeben sind. Es geht hierbei ausschließlich um die Wahrscheinlichkeiten und die Abweichung vom Durchschnitt und deren Folgen.)

Das bedeutet, Sie haben jedes Mal eine Chance von ca. 31 % auf dem Turn oder River, Ihre fehlende Karte zu treffen. Demnach sollten Sie am Ende einer Woche 31 Straight Draws erfolgreich abgeschlossen haben. Das wäre zumindest der Durchschnitt. Nehmen wir an, Sie haben Glück und treffen 38 oder mit Pech nur 24 Straßen. Das Gleiche gilt natürlich auch für Ihren Gegner. Sollten Sie Pech haben, gewinnen Sie beispielsweise sieben Hände weniger als Sie erwartet haben. Haben Ihre Gegner Glück, gewinnen diese sieben Hände mehr als der Durchschnitt. Zählen Sie das zusammen, ergibt das eine gesamte Differenz von 14 Pots, die Sie verloren haben, weil das Glück – für diesen Zeitraum – ­nicht auf Ihrer Seite war. Und 14 Hände addieren sich zu einer Menge Geld.

Und das waren nur Ihre Straight Draws. Sie haben über eine Woche alle möglichen Kombinationen und Gewinnchancen – wie Ihre Gegner auch. Diese kleinen Schwankungen treffen jeden Pokerspieler, mag er noch so talentiert sein. Profis lassen sich davon nur wenig beeindrucken, wenn sie sicher sein können, zu jeder Zeit die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Das macht sich auf lange Sicht bezahlt. Mathematiker kennen dies als „Gesetz der großen Zahlen“. Je häufiger Sie etwas mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit als Ergebnis tun, desto mehr nähert sich Ihr Ergebnis dem erwarteten Durchschnitt an. Auf das Pokerspiel bezogen:

Je länger Sie gutes Poker spielen, desto mehr Gewicht bekommt das Talent. Leider dauert es doch eine sehr große Anzahl an Händen, bis das Glück einen zu vernachlässigenden Bruchteil darstellt. Selbst bei 100.000 gespielten Händen wird es Zeiträume geben, in denen ein Spieler 10.000 Hände deutlich mehr Pech oder Glück gehabt hat. Deshalb sehen Sie Ihr Pokerspiel extrem langfristig – je größer Sie den Zeitraum für sich gedanklich abstecken können, desto weniger trifft Sie ein Bad Beat, denn schließlich werden diese Niederlagen garantiert vorkommen.

Sehen Sie sich folgendes Beispiel für einen Bad Beat an, um sich abzuhärten:
Nehmen wir an, Sie können sich vorstellen, mehrere Millionen Hände zu spielen. Die Chance Asse zu bekommen ist 221:1. Dass einer Ihrer Gegner gleichzeitig zwei Zehner, Buben, Damen oder Könige auf der Hand hält, ist zwar seltener, wird aber dennoch vorkommen. Angenommen Sie haben 1000-mal Asse, während ein Gegner ein hohes Paar auf der Hand hält zwischen Zehnern und Königen. Sie und Ihr Gegner sind beide vor dem Flop allin gegangen. Die Chance, dass Ihr Gegner Ihre Asse schlägt, liegt je nach Paar und Farbe zwischen 17 % (KK) und 20 % (TT). Sie werden also im Durchschnitt fast jede fünfte Hand verlieren. Bei 1000 Versuchen sind das erwartungsgemäß 170-200 Niederlagen, die Sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit erleiden werden.

Beim Poker geht es darum, kleine Vorteile auszunutzen und langfristig immer öfter die richtigen Entscheidungen zu treffen. Professionelle Limit Spieler gehen davon aus, eine Big Bet pro Stunde (oder online: pro 100 Hände) Gewinn zu machen. Das ist der Vorteil, den Sie durch Ihr Talent gegenüber den anderen Spielern haben. Bei einem $50/$100 Tisch mit Blinds $25 und $50 ist also eine Big Bet $100. Ein sehr guter Spieler erwartet also pro Stunde $100 Gewinn. Verglichen mit der durchschnittlichen Potgröße von ca. $600 bei diesem Limit, wirken $100, ein Sechstel, extrem winzig. Erst nach sechs Stunden hat ein guter Spieler demnach so viel Geld gewonnen, wie der durchschnittliche Pot groß ist.

Der stündliche Gewinn ist demnach sehr klein im Vergleich mit der Potgröße. Tatsächlich liegt der relativ geringe Durchschnittsgewinn von einer Big Bet daran, dass man selten mit einer unschlagbaren Hand wettet und viel gewinnt. Andererseits callen Spieler Wetten, wenn Sie unterlegen sind, aber noch die Chance haben zu gewinnen – und dies deshalb auch schaffen und Sie schlagen.

Es gibt große Schwankungen beim Poker. Betrachten Sie das obige Limit-Beispiel und Sie werden feststellen, dass es für den Spieler einen gewaltigen Unterschied macht, ob er an einem Tag zwei Hände mehr gewinnt oder verliert. Wenn ein Pot im Schnitt $600 entspricht, können zwei Hände über $1000 Unterschied ausmachen. Diese Schwankungen gehören beim Poker dazu.


Suchst du immer noch den passenden Pokerraum?
Dann probiere gleich die Seite mit den schwächsten Spielern aus - www.888poker.com/de !

Erinnern Sie sich regelmäßig an diese Grundsätze:

  • Poker besteht aus Glück und Talent
  • Kurzfristig dominiert das Glück
  • Langfristig dominiert das Talent
  • Es gibt große Schwankungen beim Poker

2. Bekämpfen Sie Ihre Angst, Geld zu verlieren
Wenn Sie am Pokertisch sitzen, sind die Chips Ihr Arbeitsmaterial. Haben Sie Angst diese Ressource zu benutzen, werden Sie Probleme haben, gut zu spielen. Im Hinterkopf werden sich Gedanken herumtreiben wie „Was ist, wenn ich alles verliere?“, „Lieber calle ich nur, anstatt selber zu wetten – dann muss ich weniger Chips investieren!“ oder „Ich checke lieber am Ende und riskiere keinen Value Bet, ich könnte ja doch geschlagen sein!“. (Es gibt selbstverständlich Situationen, in denen ein Check am Ende sinnvoller ist, auch um sich je nach Gegner vor einem Check-Raise zu schützen.)

All diese Gedanken werden Ihr Spiel ruinieren. Ihre Gegner müssen dafür nicht einmal besonders gut Pokern können, um gegen Sie zu gewinnen, wenn Sie eine solche Angst mit an den Tisch bringen. Sie können langfristig nur erfolgreich spielen, wenn Sie auch das Maximum aus Ihren guten Karten herausholen. Sollten Sie sich nicht trauen, mit sehr guten Karten zu raisen, große Beträge mit guten Karten zu callen oder den oben angesprochenen Value Bet am River zu machen, können Sie sehr schnell zu den Verlierern beim Poker zählen. Sie werden dann langfristig garantiert im Minus landen und genau das erreichen, wovor Sie Angst hatten.

Natürlich sollte Ihnen Geld auch nicht derart egal sein, dass Sie jede Wette callen, egal wie schlecht Ihre Karten sind. Es geht um ein gesundes Mittelmaß, das es Ihnen ermöglicht, Ihr bestes Poker zu spielen und sich völlig auf die jeweilige Situation zu konzentrieren. Sie können in der Lage sein, einen Verlust sofort und leicht abzuschütteln – egal wie groß er ist. Ihr Ziel sollte es deshalb sein, Verluste zu akzeptieren und als Teil des Spiels zu betrachten. Je mehr Erfahrung Sie sammeln, desto leichter wird Ihnen dies fallen.

Damit Ihr Kopf beim Spiel frei ist, können Sie im Vorfeld überlegen, welches Limit für Ihren Bankroll das richtige ist. Das ist der erste Schritt, um die Angst vor dem Verlust zu besiegen. Ein hilfreicher Grundsatz ist dabei, sein Pokerkapital strikt vom seinem restlichen Geld zu trennen. Dadurch treffen Sie Ergebnisse am Tisch weniger hart, weil sie Ihren Lebensstandard nicht beeinflussen können.

3. Treffen Sie die richtigen Entscheidungen, wird das Geld zu Ihnen kommen
Dies mag vielleicht prophetisch klingen, es ist beim Pokerspiel aber Fakt. Natürlich geht es darum, möglichst viel Geld zu gewinnen, jedoch ist das erst der zweite Schritt beim Pokern. Zuvor müssen Sie die richtige Entscheidung getroffen haben. Das kann zwar, wie oben geschrieben, auch manchmal dazu führen, Geld zu verlieren, langfristig gesehen gewinnt aber derjenige mit den meisten richtig getroffenen Entscheidungen.

Deshalb sollten Sie Ihren Fokus in jeder Situation nur auf die richtige Entscheidung legen. Nicht mehr und nicht weniger. Das Geld spielt in diesem Fall die Nebenrolle und ist ein kurzes Zwischenergebnis. Wenn Sie Geld verlieren, obwohl Sie sich richtig entschieden haben, ist dies dem Glück bzw. Pech zuzuschreiben, das es nun einmal im Poker gibt.

Wenn Sie bereits keine Angst mehr davor haben, Geld zu verlieren, können Sie sich voll und ganz auf Ihr Spiel konzentrieren. Denn kurzfristig ist bekanntlich durch den Zufall alles möglich. Treffen Sie so gut wie immer die richtige Entscheidung, werden Sie auf lange Sicht gewinnen und nur darauf sollten Sie den Fokus legen.
Ihr Gedankengang kann im Idealfall folgendermaßen lauten: Wenn ich die richtige Entscheidung zum Zeitpunkt X treffe, ist das Ergebnis völlig egal. (Der Zeitpunkt X ist auf jeden Fall vor dem River. Die korrekte Entscheidung kann auch ein Fold sein, das Ihnen Geld spart, wenn Sie unterlegen waren und die Pot Odds gegen einen Draw sprachen.)

Sollten Sie mit der besten Hand allin gegangen sein und Ihr Gegner schafft am Ende doch noch den unwahrscheinlichen Sieg, ist das zwar kurzfristig negativ für Ihren Bankroll, Ihnen bleibt dennoch der Trost und ein gutes Gefühl, das Richtige getan zu haben. Darüber hinaus können Sie sich sicher sein, dass dieser Gegner beim Poker langfristig zu den Verlierern zählen wird. Wenn Sie dieser Gedanke ansatzweise besänftigt, kann der folgende Sie vielleicht gänzlich beruhigen. Sie haben nicht nur richtig gespielt, sondern diese Niederlage beeinflusst nicht einmal Ihr Spiel, weil Sie verstehen, dass so etwas passieren kann und zum Poker gehört.

4. Denken und handeln Sie langfristig
Das Folgende gilt logischerweise ausschließlich für gute Spieler, die den vorherigen Punkt verstanden haben. Schlechte Spieler sollten dies nicht als Ausrede benutzen, um weiter zu spielen, sondern erst Ihr Pokerwissen vermehren und dann einen zweiten Anlauf starten.

Sollten Sie eine Hand korrekt spielen, bei der Sie Geld verlieren, sehen Sie dieses Ergebnis nicht als unabhängig an, sondern blicken Sie auf die folgende Stunde, die Sie spielen. Ist auch diese negativ, werfen Sie einen Blick auf den gesamten Tag oder die gesamte Woche. Zeiträume von nur sieben Tage können auch schlecht verlaufen, also analysieren Sie das Ergebnis eines Monats. Und genau, Sie ahnen es bereits, nach rund einem Jahr haben Sie die richtige Perspektive, um Ihre Ergebnisse in Relation zu sehen. Was stört Sie dann noch, dass Sie einmal mit Assen gegen J9 verloren haben. Ihre Bilanz für Asse wird vielleicht zwei Big Bets pro Hand im positiven sein, was kümmern Sie dann ein paar Niederlagen, die selbstverständlich sind. Sie werden sicherlich inzwischen auch einige Male gewonnen haben, obwohl Ihr Gegner Asse hatte.

Sie können deshalb Ihre Emotionen vernachlässigen, die eine einzige Hand betreffen. Das ist in manchen Fällen für Cash Games leichter gesagt, als für den Final Table eines großen Turniers. Doch wer häufiger Multi-Table-Tournaments spielt, wird sich dessen bewusst sein, dass ein kleines bisschen Glück auf jeden Fall dazu gehört, gegen mehr als neun Spieler zu gewinnen.

Lassen Sie sich immer noch von kurzfristigen Resultaten beeindrucken? Dann achten Sie darauf, die folgenden Fehler zu vermeiden:
Spielen Sie nicht, um Verluste auszugleichen. Sollten Sie einmal einen Downswing haben, akzeptieren Sie ihn als solchen. Bauen Sie keinen Druck oder keine Erwartung auf, in den nächsten 100 Händen ausreichend zu gewinnen, um wieder bei plusminus Null zu landen. Sich nur auf das Ergebnis zu konzentrieren und nicht auf die richtige Spielweise ist einer der Gründe für Tilt und wird garantiert dazu führen, dass Sie noch mehr ins Minus rutschen. Vielleicht ist auch der Tisch mit zu vielen guten Spielern besetzt, sodass es sich kaum für Sie selbst lohnt weiterzuspielen und eine finanzielle Aufholjagd noch unmöglicher macht. Der Vorteil, den Sie den anderen gegenüber haben, ist dann nur minimal und ein solcher Tisch ist selten ertragreich, selbst wenn Sie nicht tilten.

Hören Sie nicht auf, wenn Sie eine Glücksträhne haben, solange schlechte Spieler an Ihrem Tisch sitzen und Sie sich gut fühlen. Eine Session mit Gewinn zu beenden ist ein gutes Gefühl, stimmt’s? Hat man sich erst einmal schön ins Positive gespielt und verliert in den darauf folgenden Händen oder Stunden wieder einen Teil des Gewinns oder gerät sogar in die Verlustzone, denkt man sich meist „Warum habe ich nicht aufgehört, als ich auf der Gewinnerseite stand?“ Das Schwierige dabei ist, man weiß nie exakt, wann der negative Trend starten wird und wann der richtige Zeitpunkt zum Aufhören ist. Spielen Sie darüber hinaus gegen Amateure, wäre es fatal, den Tisch zu verlassen und die Chance nicht zu nutzen, noch mehr Geld zu gewinnen.

Ärgern Sie sich nicht über schlechte Spieler. Mögen sie Ihnen auch den ein oder anderen Bad Beat verpassen, auf lange Sicht machen Sie das meiste Geld mit diesen Amateuren. Achten Sie nicht nur auf die jeweilige Hand, die Ihr Gegner miserabel gespielt und trotzdem gewonnen hat. Werfen Sie einen entspannten Blick in die Zukunft und freuen Sie sich über derart wenig Talent. Dabei sollte es dann aber auch bleiben. Sie brauchen diesen Gegnern kein Fadenkreuz auf die Stirn zu malen und unbedingt Ihr Geld von ihnen zurückzugewinnen, obwohl das natürlich leichter ist als gegen Profis. Sie sollten sich weiterhin darauf konzentrieren, gutes Poker gegen diese Amateure zu spielen und sie nicht als komplette Verlierer abzustempeln. Begegnen Sie diesen Spielern nach einiger Zeit wieder, kann es durchaus sein, dass sie ihr Spiel verbessert haben. Es wäre fatal von Ihnen zu glauben, Amateure blieben für immer schlecht.

An dieser Stelle noch ein kleiner Nachtrag zu den Bad Beats. Die folgende Einstellung mag etwas sadistisch klingen, ist aber von Grund auf logisch. Bad Beats sind Ihre Freunde! Denken Sie kurz darüber nach. Was wäre, wenn Sie ab heute keine Bad Beats mehr erleiden würden? Das würde bedeuten, Ihre Gegner wissen ab sofort immer, wann ihre Hand unterlegen ist und folden. Für Sie bedeutet das, weniger Gewinne und nur noch Calls Ihrer Gegner, wenn Sie diesen die richtigen Pot Odds bieten. Bessere Gegner sind langfristig ein Minusgeschäft. Überlegen Sie sich also genau, ob Sie den Bad Beat als Freund oder Feind sehen. Grundsätzlich gilt: Der Tag an dem Sie keine Bad Beats mehr bekommen, ist der Tag, an dem Sie aufhören können, erfolgreich Poker zu spielen.



5. Treffen Sie Ihre Entscheidungen ohne Emotionen
Sitzen Sie Ihren Gegnern beim Live-Spiel gegenüber, ist es wichtig, das berühmte Pokerface zu wahren. Zeigen Sie nach außen hin keinerlei Gefühlsregung und Ihr Gegner kann Sie nicht lesen. Innerlich läuft bei den Spielern deutlich mehr ab, meist nicht nur Gedanken der Art „Wie spiele ich diese Hand am besten?“. Oft stehen unterschwellig negative Gefühle im Vordergrund, die man beim Pokern überhaupt nicht gebrauchen kann, da sie zu Fehlern verleiten Zur Erklärung: Ich spreche hier nicht von dem Gefühl, wenn man spürt, ob der Gegner stark oder schwach ist. Das können durchaus positive und hilfreiche Empfindungen sein – vorausgesetzt sie sind korrekt. Negative Emotionen schaffen folgende Probleme:

Sie glauben, das Universum hat sich gegen Sie verschworen. Warum auch sonst treffen Sie keinen Flushdraw mehr oder warum hat der Amateur in Sitz vier immer den besseren Kicker als Sie? Bekommen Sie Asse, können Sie sich kaum noch an die Zeit erinnern, als Sie damit zuletzt gewonnen haben und erwarten, dass sie geknackt werden. Diese Gedankengänge hindern Sie aufs Äußerste, das Beste aus Ihrer Hand zu machen. Sie werden passiv spielen, mit der Angst die Hand garantiert zu verlieren. Dadurch lassen Sie Ihre Gegner mit unterlegenen Karten zu günstig in den Pot und machen ihnen den Weg frei für den Suckout.

Hier beginnt ein Teufelskreis, der für den Außenstehenden offensichtlich ist. der den Spieler selbst, aber in seiner negativen Erwartungshaltung bestärkt. Im psychologischen Fachjargon nennt sich dies „Selbsterfüllende Prophezeiung“. Was man erwartet oder befürchtet, wird eintreten. Der Spieler hat damit aber noch keine Kontrolle über die Zukunft, er beeinflusst sich lediglich negativ, damit seine negativen Gedanken wahr werden.

Auch andere Emotionen, die auf den ersten Blick positiv wirken, können Spieler behindern. Sind Sie zu stolz, Ihren Big Blind zu folden, weil derselbe Spieler ihn nun dreimal in Folge geraist hat? Ist Ihre Hand schlecht und Sie sind sich nicht sicher, dass er nur stiehlt, folden Sie und sparen Sie sich den Krieg. Er ist selten von Erfolg gekrönt.

Haben Sie einen Gegner, der fröhlich und gut gelaunt ist, weil es heute einfach für ihn läuft und er schon ein paar große Pots gewonnen hat? Gehen Sie davon aus, dass er leichter Wetten callen wird, weil er guter Stimmung ist und oder glaubt, den Gutshot zu treffen, obwohl die Pot Odds dagegen sprechen. Natürlich ist es angenehm, gut gelaunte Spieler am Tisch zu haben. Achten Sie jedoch darauf, wenn es selbst für Sie gut läuft, Ihre Stimmung nicht in Übermut umschwanken zu lassen.

Mitleid ist ein weiterer Punkt, den viele Spieler zum Glück bereits gegen Gier eingetauscht haben. Am Pokertisch ist es bekanntermaßen „vernünftiger“, gierig zu sein und das Maximum aus jeder Hand herauszuholen. Haben Sie kein Mitleid mit dem jungen Mädchen, das offensichtlich noch nie den Ausdruck Continuation Bet gehört hat und stehlen Sie den Pot. Ein armer Rentner, der bei jeder größeren Wette foldet, ist ebenfalls ein gefundenes Fressen. Wer sprichwörtlich seine eigene Großmutter check-raisen kann, ist auf dem richtigen Weg.

Um eines klar zu stellen: Sie dürfen gerne hilfsbereit sein – fern ab vom Pokertisch. Einige erfolgreiche Pokerprofis, wie z. B. Barry Greenstein, sind dafür bekannt mehrere Millionen US-Dollar von Ihren Gewinnen zu spenden. Und eben dieser Barry Greenstein beschreibt in seinem Buch „Ace on the River“, wie er gegen das sprichwörtlich alte Mütterlein einen großen Pot gewann. Diese Dame habe sich zuvor als zurückhaltende Amateurin ausgegeben und wurde nach der Niederlage zur Furie, die ihn beschimpfte und fauchte, dass sie bereits mehrere Jahrzehnte spiele und was er sich erlaube.

Dies lehrt uns, dass am Pokertisch sehr viel Show geboten wird. Ein mutmaßlicher Anfänger muss also erst einmal keiner sein, und allein deshalb brauchen Sie keine Rücksicht zu nehmen. Dieses Problem hat man online nicht. Dort sieht man nicht, wer sein Gegner ist, und es fällt leichter, dem Gegenüber die Chips abzunehmen.
Zu viele Spieler lassen sich dennoch von Ihren Emotionen leiten bzw. ablenken. Das ist wiederum Ihr Vorteil, lieber Leser, wenn Sie diesen Fehler abschalten können und Ihr Ego Ihr Spiel nicht mehr beeinflusst. Ihre Entscheidungen am Tisch sind effektiver, wenn sie rational getroffen werden. Nur weil Sie aus Wut callen, wird Ihre Hand nicht besser.

Manche Spieler haben ein Problem damit, gegen aggressive Spieler zu folden. So fürchten sie sich davor, danach dumm dazustehen, wenn der Gegner ihnen einen Bluff  zeigt. Sie könnten ja auch als Angsthase gelten, weil Sie eine Wette nicht callen. Außerdem geht es schließlich darum, dem aggressiven Spieler seine Grenzen aufzuzeigen, also ist es korrekt mit Ace high zu callen. Richtig? Falsch! Solche Gedanken schaden Ihrem Spiel und sind vielleicht sogar genau das, was der Gegner haben will. Darüber hinaus sehen Spieler dann wirklich dumm aus, wenn sie wegen ihres Egos hohe Wetten callen und der Gegner die bessere Hand zeigt und gewinnt.

Erinnern Sie sich daran: Sie spielen über einen sehr langen Zeitraum und jede Ihrer Hände zählt dazu, ob Sie diese gut oder schlecht spielen. Wenn Emotionen Ihre Entscheidung beeinflussen können, rufen Sie sich folgende Fragen wieder ins Gedächtnis, wenn es darum geht, eine Wette zu callen: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich die bessere Hand habe oder dass mein Gegner blufft? Wie viele Outs habe ich und wie sind die Pot Odds?
Einige Spieler sammeln jahrelange Erfahrung, um ausreichend abgehärtet zu sein. Andere sind von Natur aus eher kühl und emotionslos. Wie Sie diesen Zustand der Coolness erreichen ist letztlich egal, Hauptsache Sie schaffen es. Diese Methode kann Ihnen dabei helfen:

Versuchen Sie eine objektivere Sicht der Dinge zu erlangen.
Überlegen Sie, wie würde eine dritte unbeteiligte Person die Lage beurteilen? Oder tauschen Sie sogar gedanklich die Plätze: Wenn ein Freund in Ihrer aktuellen Lage wäre und Sie der Außenstehende – was würden Sie ihm in dieser Situation empfehlen? Stellen Sie sich die richtigen Fragen, dann wird es Ihnen gelingen zukünftig diese Situationen perfekt zu meistern. Alternativ können Sie sich auch fragen, wie Ihr Lieblingspokerspieler handeln würde – vorausgesetzt er ist nicht Phil Hellmuth, dem sein Ego doch ganz gerne im Weg steht.

Die Kunst hierbei ist es, gedanklich den „Schalter umzulegen“. Wenn Sie es schaffen, im Eifer des Gefechts Ihren Blickwinkel zu ändern und die Situation als Unbeteiligter objektiv zu betrachten und zu beurteilen, haben Sie einen gewaltigen Schritt getan. Ihre Entscheidungen werden rationaler und damit erfolgreicher ausfallen.
Dies ist wiederum reine Übungssache und kann sich von Mal zu Mal verbessern. Hilfreich ist hier auch, wenn Sie einen Puffer in Ihre Reaktionen einbauen. Wenn Sie an der Reihe sind und merken, dass Sie emotional geladen sind, zählen Sie innerlich bis zehn und überlegen Sie, was Ihr langfristiges Ziel ist. Agieren Sie erst danach und geben Sie Ihren Gefühlen eine Chance, sich zu beruhigen. Sie müssen es nicht sofort schaffen, zu jeder Situation erst verschiedene Perspektiven gedanklich durchzugehen. Merken Sie sich einfach diese Option als Lösungsmöglichkeit. Sie funktioniert übrigens nicht nur beim Poker, sondern auch im richtigen Leben!


Suchst du immer noch den passenden Pokerraum?
Dann probiere gleich die Seite mit den schwächsten Spielern aus - www.888poker.com/de !

Den Tilt-Zustand besiegen

So besiegen Sie Ihren Tilt-Zustand
Sollten Sie trotz Ihrer richtigen Einstellung zu Poker tilten, gilt es zuerst dies zu bemerken. Nur so haben Sie eine Chance, Ihren Zustand zu verändern und wieder Ihr bestes Poker zu spielen. So viel zur Theorie. In der Praxis sieht das dann meist so aus: Der Tilt schleicht sich an und man nimmt ihn selbst nicht sofort wahr oder ist so aufgeladen und angespannt, dass die Emotionen überwiegen und das Gehirn blockieren. Wenn Sie beim Spiel bisher trainiert haben, andere Spieler zu beobachten und Veränderungen zu entdecken, nehmen Sie Ihren möglichen Tilt in diese Liste der Gegner mit auf.

Überprüfen Sie regelmäßig, in welcher Stimmung Sie sich befinden, so wird es Ihnen leichter fallen, auch einen versteckten Tilt zu erkennen. Gehen Sie Ihren letzten Spielzug noch einmal gedanklich durch und überlegen Sie, ob Sie sich ein zweites Mal genauso verhalten würden oder wie Sie hätten besser spielen können. Unterschiede deuten auf ein Tilten hin. Manchmal werden Sie auch Gedankengänge feststellen, die nichts mit der momentanen Spielsituation zu tun haben, wie z. B. „Dieser Spieler regt mich auf, vielleicht sollte ich …“ oder „Heute bin ich bereits Betrag x im Plus (oder Minus), deshalb …“.

Reagieren Ihre Gegner plötzlich anders auf Ihre Spielzüge oder respektieren sie Ihr Raises weniger, haben sie bereits Ihren Tilt erkannt. Vielleicht machen sich auch Spieler über Sie lustig oder sprechen im Idealfall sogar aus, dass Sie tilten. Nutzen Sie diese Chance, sich selbst zu analysieren, welcher Tilt gerade bei Ihnen vorliegt und wodurch er ausgelöst wurde.

Spielen Sie unkonzentriert, werden das Piepen des Computers oder bei Live Spielen der Dealer Sie regelmäßig daran erinnern müssen, dass Sie an der Reihe sind. Vielleicht haben Sie gerade etwas Wichtigeres zu tun oder Sie sind gedanklich an einem völlig anderen Platz.

Gehen wir nun davon aus, Sie haben Ihr Tilten erkannt. Wie geht es nun weiter? Praktischerweise ganz einfach: Hören Sie auf zu spielen!!!

Mag die Lösung noch so offensichtlich und trivial sein, die meisten Spieler werden Sie trotzdem ignorieren. Ausreden wie „mein Tilt ist gar nicht sooo schlimm“ oder „ich kann immer noch gut genug spielen, um diese Anfänger zu schlagen“ helfen Ihnen dabei natürlich nicht weiter. Vorher gesteckte Ziele – sei es eine bestimmte Anzahl an gespielten Händen oder gewonnenen Chips – sind ebenfalls Ihre Feinde und werden Sie am Aufhören hindern.

Dieses „Aufhören“ bedeutet dabei noch lange nicht, dass Sie den restlichen Tag keine Karten mehr sehen sollten. Es geht hierbei um die aktuelle Situation, in der Sie nicht Ihr bestes Poker spielen und die Sie Geld kosten wird. Ihre Aufgabe ist jetzt, Ihr Tilten zu beenden – erst danach sollten Sie sich wieder dem Spiel widmen.
Um Ihren Zustand am einfachsten zu ändern, benutzen Sie Ihre Sprache, Gedanken und Ihren Körper. Stehen Sie auf, analysieren Sie Ihren Zustand und sagen Sie sich, dass Sie besseres Poker spielen können. Trinken Sie etwas, gehen Sie frische Luft schnappen, waschen Sie sich die Hände, kühlen Sie mit kaltem Wasser Ihren Kopf.

Spielen Sie zu Hause, kann auch eine Dusche helfen oder ein bisschen Sport. Sollte dies aus welchen Gründen auch immer nicht möglich sein, verändern Sie Ihre aktuelle Sitzposition grundlegend und bewegen Sie sich. Wenn Sie Ihren Körper derart beschäftigen, werden Ihre negativen Gedanken meist unterbrochen. Das gibt Ihnen die Chance, sich wieder den „richtigen“ Fragen zu widmen. Diese sind z. B. „Was weiß ich über meine Gegner;   welchen Eindruck haben sie wiederum von mir; wie kann ich noch besser spielen?“ Stellen Sie sich Fragen, die Ihnen helfen, wieder ins Hier und Jetzt zu kommen, um in der aktuellen Situation richtige Entscheidungen treffen zu können.

Sollte Ihr Tilt während eines Turniers geschehen, gönnen Sie sich eine kurze Pause und tun sie all die – soweit möglich – Dinge, wie sie oben beschrieben sind. Vielleicht denken Sie auch an ein Turnier aus Ihrer Erinnerung, in dem Sie  in ähnlicher Lage waren und sich danach noch mit gutem Spiel zurück kämpfen konnten. Wenn Sie trotzdem noch ein bisschen Zeit brauchen, um Ihren Tilt auszuschalten gibt es Alternativen. Entweder spielen Sie eine oder zwei Runden lang extrem tight, also nur die vier oder fünf besten Starthände und raisen vor dem Flop eine größere Summe, mit der Chance, die Blinds (und evtl. Ante) zu gewinnen, aber nicht in ein Spiel nach dem Flop verwickelt zu werden.

Oder Sie praktizieren eine Zeit lang absichtlich ABC-Poker, d. h. nur mit starken Händen wetten und mit schwachen callen oder folden, ohne jegliche Check-Raises und dergleichen. Somit geraten Sie in keine schwierigen Situationen und haben mehr Zeit, Ihren Tilt zu besiegen.
Ist Ihnen dieser Schritt beim Cash Game oder Pokerturnier gelungen, können Sie stolz auf sich sein. Wenige Pokerspieler haben sich dermaßen gut im Griff und können beim ersten Anzeichen von Tilt die Notbremse ziehen und eine Lösung finden. Sie wissen nun, wie Sie derartige Situationen meistern.

Bestes Poker auf Kommando

Sind Sie bereit, dem Ganzen noch eins draufzusetzen? Ihren Tilt auflösen und wieder gut weiterspielen, reicht Ihnen nicht als Herausforderung? Sie wollen von Null auf Hundert Ihr bestes Poker abrufen können, egal wo Sie sind?
Dazu gibt es eine extrem wirksame und wenigen Menschen bekannte Methode, die sich lohnt zu üben. Ich selbst habe diese Technik in bisher keinem Pokerbuch gefunden.

Sie benutzen dabei bereits erlebte positive Momente und projezieren sie auf die Gegenwart. Dies klingt für den Laien bestimmt ungewohnt und ein wenig Übung ist dafür auch notwendig. Wenn Sie diese Fähigkeit allerdings erst einmal sicher beherrschen, brauchen Sie vor Spielen, großen Pokerturnieren, etc. nie wieder nervös oder aufgeregt zu sein, denn Sie wissen, Sie werden sofort Ihr bestes Poker parat haben. (Sie brauchen die folgende Technik natürlich nicht unbedingt exakt nachzumachen. Betrachten Sie sie einfach als ein Ass im Ärmel oder nutzen Sie Teile daraus, die Ihnen gefallen. Sie müssen Sie auch nicht für Ihr Pokerspiel benutzen. Es gibt zahlreiche Momente im Leben, in denen es hilft, eine negative Gedankenspirale zu durchbrechen und sich selbst in einen guten Zustand zu versetzen.)

Sicherlich haben Sie in Ihrer Vergangenheit einen Tag oder eine Stunde gehabt, in der Sie selbst fantastisch gepokert und fast alles richtig gemacht haben. Speichern Sie diesen Moment bewusst ab und gehen Sie ihn gelegentlich noch einmal gedanklich durch. Ziel ist es, Aspekte zu identifizieren, die Ihr Gehirn mit Erfolg verbindet. Rufen Sie sich deshalb den Moment noch einmal vor Augen und nehmen Sie ihn haargenau auseinander. Wo haben Sie gespielt? Wie sah der Raum um Sie herum aus? Was haben Sie gefühlt? Wie saßen Sie am Tisch? Haben Sie etwas gehört, gerochen oder geschmeckt? Wie haben Sie sich verhalten?

Je mehr Details Sie abrufen können, desto besser! Gehen Sie gedanklich tief in diesen Moment und empfinden Sie ihn noch einmal. Was spüren Sie in Ihrem Körper? Wo äußert sich dieses Gefühl? Spüren Sie Wärme oder Kälte? Betrachten Sie das Bild vor Ihrem geistigen Auge oder der Film, der abläuft. Gibt es Farben? Welche überwiegen? Nehmen Sie so viel möglich wie von der Szene in Ihrer Erinnerung wahr. Schreiben Sie sich jedes Detail auf und erstellen Sie sich davon eine Liste.

Als nächsten Schritt bei dieser Technik nehmen Sie ein zweites ähnlich positives Erlebnis, das nichts mit Pokern zu tun hat und durchlaufen es genauso. Vielleicht finden Sie einen Moment aus dem Sport oder Berufsleben, in dem Sie Ihre beste Leistung gebracht haben oder einen anderen, auf den Sie stolz sind und in dem Sie richtig gehandelt haben. Schreiben Sie sich auch hier alle Punkte auf, die Sie sehen und empfinden.

Vergleichen Sie nun die beiden Listen, werden Sie einige Punkte erkennen, die doppelt vorkommen. Dies sind Ihre persönlichen Strukturen, wie Ihr Gehirn Erfolg speichert. Merken Sie sich diese! Um auch den Abschluss der Übung verständlich zu halten, erkläre ich ihn an Hand eines Beispiels:

Nehmen wir folgende Kernpunkte an, die auf Ihren beiden Listen identisch sind: Ihre besten Momente laufen als Film ab, haben einen grünlichen Farbton, sie schmecken nichts dafür hören Sie angenehme, leise Musik; Sie sind alleine und gut gelaunt, Ihr Bauch strahlt eine Wärme aus, die Ihnen Sicherheit gibt und Sie beruhigt.
Wie kombinieren Sie nun die Elemente, die für Ihren Erfolg entscheidend sind, wenn Sie am Pokertisch sitzen? Nehmen Sie den aktuellen Moment wahr, so wie er sich Ihnen zeigt, Sie können dabei auch die Augen schließen. Wenn Sie das Bild vor Augen haben und Ihre Gefühle sich bemerkbar machen, zeichnen Sie das Bild neu mit Ihren Elementen und konzentrieren Sie sich auf Ihre „erfolgreichen“ Gefühle.

Konkret – und im Extremfall – sieht dies dann so aus: Sie sitzen in einem Casino, die Luft schmeckt schlecht, die Slotmachines nebenan lärmen furchtbar und vor kurzem hat Ihnen eine Frau aus Versehen ihren Absatz in den Fuß gerammt. Die Kunst besteht jetzt darin, dieses Bild neu zu zeichnen und nutzen Sie die positiven Momente aus der Erinnerung dafür. Der Geschmack verschwindet, der Lärm der Einarmigen Banditen verschmilzt zu einer Musik, die Sie etwas dämpfen, Ihr Fuß hört auf zu schmerzen. Sie blenden die anderen Menschen aus und das wohlige Gefühl im Bauch entsteht, während das Grün vom Casinotisch auf den restlichen Raum übergeht.

Haben Sie diese Umwandlung geschafft, sind Sie in Ihrem Top-Zustand und geistig bereit, Ihr bestes Spiel abzurufen. Dies war wie angekündigt ein extremes Beispiel – normalerweise reicht es zwei oder drei Eigenschaften Ihres Bildes zu optimieren und der gewünschte Effekt ist da.

Einige der genannten Punkte können bei Ihnen tatsächlich so eintreffen, aber vielleicht ist auch genau das Gegenteil der Fall. Hier ist jeder Mensch unterschiedlich und kann selbst herausfinden, welche Dinge für ihn entscheidend sind. Beschäftigen Sie sich einfach ein wenig damit und probieren Sie das ein oder andere einmal aus. Sie werden feststellen, wie interessant es ist, wenn Sie wissen, wie Ihr Gehirn funktioniert.

Tipp: Wenden Sie jetzt diese Kenntnisse an, und wenden Sie sie bei einem Pokerraum wie z.B. Full Tilt Poker an. Hier finden Sie eine Übersicht mit den besten Pokerseiten im Test.


Suchst du immer noch den passenden Pokerraum?
Dann probiere gleich die Seite mit den schwächsten Spielern aus - www.888poker.com/de !