Du als angehender Shark, solltest Poker-Spieler nicht in die Kategorie schlecht, oder gut einteilen, sondern jeden einzelnen Poker-Spieler am Poker-Tisch individuell analysieren und in folgendes Schema einordnen. Das ist nur eine Möglichkeit sich das Leben am Pokertisch etwas einfacher zu machen. Es gibt noch viele weitere Methoden, die du alle in unserer Strategie Sektion oder in einer unserer Pokerschulen lernst.
Loose Poker-Spieler:
Dieser Spielertyp spielt zuviele Starthände. Er callt eine Erhöhung mit J6, nur um zu sehen, was der Flop bringt. Der Großteil der Anfänger beim Poker spielt zu loose. Er hat also irgendwann das Problem, dass ihm die Chips ausgehen, weil jede gespielte Hand beim Poker erstmal Geld kostet. Hände wie 85 müssen den Flop schon sehr genau treffen um einen Pot zu gewinnen. Die meisten Flops treffen solche schlechten Hände nicht und unser looser Poker-Spieler muss beim Showdown feststellen, dass sein 5er Pärchen geschlagen wurde und er wieder mal viele Chips verloren hat.
Wer diesen Spielertypen genauer studieren möchte, sollte im Fernsehen nach Anfänger Poker-Turnieren Ausschau halten.
Tighte Poker-Spieler:
Tighte Spieler sind bei Anfängerrunden sehr selten vertreten. Entweder handelt es sich um ein schüchternes Bürschen, das nicht so actionwillig ist, wie der loose Poker-Spieler, oder um einen Fortgeschrittenen, der versteht, warum loose Spieler immer am schnellsten ihr Geld verlieren. Tight Poker zu spielen heißt auf gute Starthände zu warten, ganz im Gegensatz zu unserem loosen Spieler, der auch mit Schrotthänden einen Flop sehen möchte.
Soweit die Einteilung in Spielertypen vor dem Flop.
Nach dem Flop gibt es wieder zwei gegenteilige Spielweisen:
Passive Poker-Spieler:
Passive Spieler raisen selten. Wenn Sie eine gute Hand haben, callen sie zwar Erhöhungen, erhöhen aber nicht selber. Das heißt ihr Fehler liegt darin zuviel zu callen und gute Hände nicht aggressiv genug zu spielen.
Aggressive Poker-Spieler:
Diese Spieler raisen oder reraisen sehr gerne nach dem Flop. Wenn sie eine gute Hand haben, erhöhen sie sie aggressiv. Auch wenn sie gar nichts auf der Hand haben, erhöhen sie sehr gern. Man kann sich nur schwer auf diese Spieler einstellen, weil sie gute und schlechte Hände gleichermaßen aggressiv spielen. Somit werden Sie häufig zu entscheiden haben, ob er jene Hand hat, oder nicht.
Nun kennst du also die wichtigen Einteilungen für Poker-Spieler vor dem Flop und nach dem Flop. Hier ergeben sich natürlich wieder einige Kombinationen:
Loose-passive Poker-Spieler:
Der sogenannte Fisch. Er spielt viel zu viele Hände und callt zu viel nach dem Flop. Gute Hände erhöht er zu selten und geht damit das Risiko ein, dass er von einem Gegner noch geschlagen wird (= outdraw). Das Internet ist voll von ihnen.
Loose-aggressive Poker-Spieler:
Auch Maniac genannt. Dieser Spieler lässt sich in diversen Kartenräumen finden.
Es handelt sich um actionwillige, gut betuchte Herren, die einfach nur Spaß haben wollen. Folden macht natürlich keinen Spaß, also muss jede Hand gespielt werden. Nach dem Flop wird dann fleißig erhöht und allin gegangen.
Aber Vorsicht! Es gibt auch loose-aggressive Spieler, die das Spiel sehr wohl beherrschen und zu den Gewinnern zählen. Um diese Typen ausfindig zu machen und schlagen zu können, empfehlen wir dir dich einer Pokerschule wie PokerStrategy anzuschließen. Dort lernst du auch selbst zu einem guten loose-aggressiven Spieler zu werden.
Tight-passive Poker-Spieler:
Der Fels in der Brandung (Rock genannt). Dieser Spielertyp ist eher selten vorzufinden. Er wartet auf sehr gute Starthände, spielt diese aber nicht aggressiv genug. Der Rock erhöht, wenn er eine gute Hand hat und foldet/checkt, wenn er eine schwache Hand hält.
Tight-aggressive Poker-Spieler:
Nun sind wir endlich beim Shark. Er spielt nur gute und ausbaufähige Starthände, verteidigt gute Hände nach dem Flop aggressiv und spielt auch schwache Hände aggressiv.
Von all diesen Spielertypen ist er der stärkste und jeder wissbegierige Poker-Anfänger sollte versuchen sich seinen Stil anzueignen.
Ich empfehle dir diese Aufteilung gut einzuprägen. Es ist von enormen Vorteil nach den ersten Händen jeden dieser Poker-Spieler grob in eine Richtung einordnen zu können. Beobachte jeden der Spieler, egal ob du jene Hand spielst oder nicht. Als tight-aggressiver Spieler verbringst du am Poker-Tisch die meiste Zeit außerhalb des Geschehens.
Hier bietet sich die beste Gelegenheit die Gegner zu observieren und sie in die oben genannten Schubladen einzuordnen. Wenn du dann einmal eine Hand spielst, ist es sehr wichtig zu wissen, gegen wen du antrittst. Z.B. Bekommst du AQ in früher Position. Ein Spieler callt die Erhöhung ohne zu zögern. Wenn der Gegner loose ist, hast du höchstwahrscheinlich die beste Hand. Ist er aber sehr tight und spielt nach 26 Folds seine erste Hand, dann solltest du sehr sehr vorsichtig sein. Entscheidungen, die gegen einen bestimmten Gegner richtig sind, können gegen einen anderen Gegner absolut falsch sein.
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