Kein anderes Spiel wird so sehr mit Casinos und Glück in Verbindung gebracht wie Roulette – und das absolut zu recht! Das Glücksspiel wurde vor mehreren Jahrhunderten erfunden – je nach Quelle in Italien oder in Frankreich. Gesichert ist, dass es Anfang des 19. Jahrhunderts durch Napoleon Bonaparte persönlich erlaubt wurde – allerdings nur in der eigenen Spielhalle in Paris.
Wie spielt man Roulette? Die Regeln
Die Regeln sind denkbar einfach. Das Tableau (Spielfeld) besteht aus den Zahlen 1 bis 36 sowie einer 0 (in den USA zusätzlich aus einer Doppel-Null). Man gibt seine Wette auf eine oder mehrere Zahlen ab. Der Croupier eine Kugel in den Roulettekessel, den er in die entgegengesetzte Richtung zum Schwingen bringt. Einsätze können solange getätigt werden, bis der Croupier die aktuelle Wettrunde mit „Rien ne va plus!“ beendet. Am Ende landet die Kugel in einem der Felder, womit die Gewinner und Verlierer bestimmt werden können.
Worauf kann man wetten? Arten und Wahrscheinlichkeiten
Nebst dem Wetten auf eine einzelne Zahl mit einer Gewinnchance von 1/37, bei der man den 35fachen Einsatz gewinnt, gibt es noch weitere Wettmöglichkeiten:
Einfache Chancen
Man kann auf die roten (schwarzen) Felder oder auf die gerade (ungeraden) sowie auf die tiefen (hohen) Zahlen wetten. Hier verdoppelt man seinen Einsatz, wenn man richtig getippt hat. Die Gewinnchance beträgt jeweils 18/37.
Mehrfache Chancen
Kolonne / Dutzend: Man setzt dabei auf eine der drei Spalten (z.B. die mittlere Spalte mit den Zahlen 2,5, 8, etc) und erhält den zweifachen Einsatz als Gewinn. Ähnlich ist es, wenn man auf eines der drei Drittel des Spielfeldes (Zahlen 1-12, 13-24 oder 25-36) setzt. Die Wahrscheinlichkeit hierzu beträgt jeweils 12/37.
6er Linie: Zwei Reihen zu je drei Zahlen. Die Auszahlung beträgt hier den fünffachen Einsatz bei einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 6/37.
4er Block: Ein Quadrat von vier Zahlen. Als Gewinn winkt der 8fache Einsatz, falls man seine 4/37 Chance getroffen hat.
3er Reihe: Wettet man auf eine einzelne Reihe (z.B. 1, 2, 3) erhält man den 11fachen Einsatz als Gewinn, dies bei einer Wahrscheinlichkeit von 3/37.
Minimale und Maximale Einsätze
An den Tischen gibt es jeweils einen minimalen und maximalen Einsatz, den man tätigen darf. Dies hat zwei Gründe: Einerseits will ein Casino die Hobbyspieler von denjenigen auf den „High Stakes“ abschotten. Der zweite Grund ist, dass so verhindert wird, dass man nach dem sogenannten Martingale System spielen kann. Hierbei wird auf die einfachen Chancen gesetzt und im Verlustfall der Einsatz verdoppelt. Weil man allerdings aufgrund des maximalen Einsatzes nicht beliebig oft verlorene Wetten verdoppeln kann, funktioniert dieses System nicht, d.h. auf sehr lange Sicht verliert man damit Geld.
Ist Roulette ein Glücksspiel? Gibt es ein Gewinn-System?
Roulette ist ein klassisches Glücksspiel. Vorausgesetzt der Kessel ist nicht manipuliert, gibt es keine Möglichkeit, die nächste Zahl vorauszusagen. Die Regeln sind so ausgelegt, dass das Casino langfristig immer gewinnt.
Allerdings ist Roulette ein faires Spiel. Der Erwartungswert von einem eingesetzten Euro beträgt 0.973 Euro. Das bedeutet, dass eine Runde Roulette jeweils 2.7% (1/37) des eingesetzten Betrags kostet. Man kann somit sehr lange zocken, wenn man jeweils nur einen kleinen Einsatz (im Verhältnis zum eigenen Chipstapel) einsetzt.
Bücher und Webseiten, welche Roulette-Systeme anbieten, sind ganz klar ein Betrug. Ähnlich wie beim Poker gibt es Menschen, welche die Varianz (die zufälligen Schwankungen) auch bei diesem reinen Glücksspiel nicht mit ihrem Verstand fassen können. So ist es z.B. für viele merkwürdig, wenn von sieben Spielen siebenmal „rot“ kommt. Aber dieses Ereignis ist genauso wahrscheinlich wie dass von sieben Spielen zuerst dreimal „rot“, dann zweimal „schwarz“ und am Ende nochmals zweimal „rot“ kommt.
Die Roulettekugel hat kein „Gedächtnis“. Es bringt somit auch überhaupt nichts, wenn man sich in ein Casino setzt und stundenlang die getroffenen Zahlen notiert, wie man das manchmal beobachten kann – ein Spass, den man im online Casino leider nicht hat.
Strategien, um länger spielen zu können
Wie bereits angedeutet gibt es allerdings Strategien, mit welchen man für sein Geld länger spielen kann. Diese erinnern stark an das Bankroll Management aus dem Bereich Poker, ein Begriff, der jedem ambitionierten Spieler bekannt sein dürfte. Weil der Vorteil der Bank nur klein ist, kann man mit etwas Glück einen Abend lang zocken und am Ende noch gleich viel Geld wie zu Beginn haben – oder sogar einen Gewinn mit nach Hause nehmen. Voraussetzung dazu ist, dass man pro Runde nur einen geringen Teil seiner Chips einsetzt. Ist der Mindesteinsatz im Verhältnis zum eigenen Spielgeld hoch, dann sollte man nur auf die einfachen Chancen wie rot/schwarz setzen, weil dabei die Varianz geringer ist. Verfügt man über ein stattliches Kapital, dann kann man sein Glück auch mit den mehrfachen Chancen auf die Probe stellen.
Um zusätzlich noch länger spielen zu können, sollte man pro Runde jeweils nur einen einzigen Einsatz tätigen. Wer jeweils vier Einsätze gleichzeitig abgibt, wird durchschnittlich auch viermal schneller sein Geld losgeworden sein.
