Der PokerFieber User Maxim, aka wasdf84 hat sich am 1. April bei unserem Freeroll auf Everest Poker zur EPEC Sardinien qualifiziert. Hier ein ausführlicher Bericht über seine Erlebnisse:
Nachdem ich die Mail von Everest bekommen habe, in der mir erklärt wurde, dass ich eine Begleitung zum Event mitbringen darf und für diese nur eine Verpflegungspauschale von 100 EUR zu zahlen habe, konnten die Reisevorbereitungen beginnen. Das von mir gewonnene Paket von 1100 EUR beinhaltete 500 EUR Turnier-Buy-in, 300 EUR für 3 Übernachtungen im Hotel, sowie 300 EUR als Reisekostenpauschale, die ich auf mein Everestkonto bekommen habe.
Mit 300 EUR für Reisekosten in der Tasche musste ich nun planen. Da ich meine Freundin mitnehmen wollte, musste ich einen Flug für 2 Personen nach Sardinien buchen, sowie die 100 EUR für die Verpflegung von meiner Freundin einplanen. Nach einer kleinen Suche im Internet, hatte ich den optimalen Flug bekommen. Mit den 300 EUR bin ich locker ausgekommen. Ich konnte damit die beiden Flugtickets und die Verpflegung für meine Freundin bezahlen und es blieb sogar noch ein kleines Taschengeld für mich übrig. Somit wurde alles von Everest für 2 Personen bezahlt. Die Reise konnte also beginnen.
Da ich bereits sehr gute Erfahrungen mit Live-Events von Everest hatte, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch gesteckt und ich kann schon mal vorab sagen, dass alle Erwartungen erfüllt wenn nicht sogar übertroffen wurden.
Am Freitag morgen, haben wir also die Anreise angetreten. Nach einem 1h 40min Flug haben wir den Zielflughafen in Cagliari erreicht. Aus der Mail von Everest ging hervor, dass es vor Ort Shuttels geben wird, die uns zum 50 km entfernten Hotel bringen werden. Nun hieß es den Shuttle-service suchen. Also schnell zum Info-Schalter und hoffen, dass die Dame Englisch spricht. Während wir in der Warteschlage standen und ich mich umgesehen habe, entdeckte ich den Everest-Stand am Flughafen von Cagliari. Also weg vom Info-Schalter und rüber zum Stand. Schnell war klar, dass der Shuttle wie versprochen da ist und uns sofort zum Hotel bringt. Also ab in den Bus. Nach 1h Fahrtzeit, waren wir am Hotel angekommen und haben eingecheckt. Hier war schon einiges los. Spieler aus ganz Europa wurden an extra Ständen auf ihrer Landessprache über alles informiert und bekamen Willkommensgeschenke von Everest sowie die Schlüssel für ihre Hotelzimmer.
Schon auf dem Weg zu unserem Appartement konnten wir ein wenig die Hotellandschaft bestaunen. Die Hotelzimmer waren schlicht, aber für zwei Personen vollkommen ausreichend und wirklich sauber. Das Hotelgelände riesig und wunderschön. Nach einer kleinen Dusche konnten wir uns nun ein wenig die Umgebung anschauen und uns mit allem vertraut machen, mussten jedoch gegen 19.30Uhr wieder da sein, da hier Shuttels zum Strand bereitstanden, wo die Willkommensparty stattfinden sollte. Da das Hotel schön, die Umgebung ansehnlich und das Wetter super waren, konnte schon zu Beginn gute Laune aufkommen.
Wie angekündigt ging es nun zum Strand und damit zur Willkommensparty. Nach einigen Getränken und ein wenig Kennenlernen mit den anderen Teilnehmern, ging es dann zum Essen. Wurde auch Zeit, da wir ziemlichen Hunger hatten. Nach einigen Stunden ging es noch zur Disko, in der man etwas trinken konnte und ausgelassen tanzen und die Ankunft feiern. Bis 23 Uhr war alles kostenlos! Sowohl das Essen und die Getränke am Strand, als auch die Getränke in der Disko. Natürlich gab es den einen oder anderen der das zu sehr genossen und ein wenig zu tief ins Glas geschaut hat (er hat übrigens den dritten Platz gemacht 🙂 ), jedoch sollte es am nächsten Tag erst gegen 15 Uhr losgehen, was die Sache nicht so schlimm erscheinen lies.
Am nächsten Tag haben wir das Wetter genossen und die Zeit ein wenig am Strand bzw. am Pool verbracht, da das Meer noch zu kalt und es am Strand zu windig war. Um 15 Uhr wurde das Turnier nach kurzer Einführung eröffnet und es konnte ausgiebig gepokert werden.
Zunächst ein paar Infos zum Turnier. Von 204 qualifizierten Spielern, haben 190 den Weg zum Turnier gefunden. Startstack war bei 10.000 Chips und die blinds bei 30min mit einer für Everest typisch flachen Blind- sowieso Auszahlungsstruktur von 36 Plätzen. Es ging also um einen Anteil von 100.000EUR. Also die besten Voraussetzungen, um richtig Poker spielen zu können. Das Ziel war für alle zunächst den ersten Tag zu überstehen, da hier bereits bis itm runtergespielt wurde, was bis 2.30Uhr morgens dauerte.
Nun zum Turnierverlauf. Da die offiziellen Qualis 1000 Spieler hatten und davon nur 7 ins Finale kamen, habe ich keine wirklich guten Spieler erwartet, da man da schon ne Menge Glück brauchte, um ins Finale zu kommen. So war es dann auch. Es waren überwiegend unerfahrene Spieler vor Ort, die einfach das nötige Glück bei der Qualifikation hatten.
Zu Beginn hatte ich eigentlich ganz gute Karten und konnte den einen oder anderen Pot für mich entscheiden. Ich habe versucht meine Gegenspieler am Tisch zu beobachten und ihren Stil herauszufinden, was mir ziemlich gut gelungen ist. Von 10 Spielern an meinem Tisch kann ich nur von 2 behaupten, dass sie wussten was sie tun. Der Rest war eher unerfahren. So konnte ich auch mal mit einem guten Read meine Gegner einschätzen und ihnen ein paar Chips abnehmen. Mein Tisch war im Großen und Ganzen tight und man konnte nur mühsam Chips sammeln. An anderen Tischen wurden die ersten all in Situationen bereits nach 15min ausgerufen, was bei uns ca. 2 Stunden dauerte. Einen Gegner am Tisch habe ich zum Lieblingsgegner auserkoren und ihm immer wieder Chips angenommen. Der Grund war hierfür ziemlich klar. Er war so offen wie ein Scheunentor. Also sehr leicht zu lesen. So hat er beispielsweise immer eine zitternde Hand, wenn er ein „Monster“ getroffen hatte, was ich drei Mal beobachten konnte, weil er ausbezahlt wurde und die Karten im Showdown zeigen musste. Anbei eine Situation, in der ich ihm einen der größten Pots, an unserem Tisch, bis dato abgenommen habe.
Ich habe AKo in late position und vor mir fast keine Action. Der erwähnte Spieler macht einen Raise auf 400 bei blinds von 50/100, was ich zunächst nur gecallt habe. Nun der flop JQ8 (zwei Karo), ich schaue nur auf meinen Gegner während er setzt und habe das Gefühl, dass ihm der flop nicht gefällt. Er setzt 500 was ich calle. Der Turn bringt einen weiteren J, was ich zunächst nicht gesehen habe, da ich nur meinen Gegner angeschaut habe, um seine Reaktion zu beobachten. Er schaut wieder auf seine Karten und sieht immer noch unzufrieden aus. Er setzt 600, ich schaue ihm Tief in die Augen und sehe ihn nervös hin und her blicken. Dann bemerkt er meinen Blick und versucht mich durch einen direkten Blick in meine Augen einzuschüchtern. Wenn er eine gute Hand hat, wieso soll er mich dann abschrecken wollen? Also bekommt er einen raise von mir auf 1200. Er überlegt und callt. Der River bringt ein weiteres Karo und damit einen möglichen Flush. Ich schaue auf meinen Gegner und sehe, dass er es aufgegeben hat. Enttäuscht checkt er und schaut weiterhin nervös hin und her. Also mache ich eine bet von 3000 und sehe meinen Gegner folden. Damit war ich Chipleader am Tisch, was jedoch zu der frühen Phase nichts zu bedeuten hat. Somit hatte ich zur ersten Pause, nach knapp 2 Stunden, einen Stack von ca. 15.000 und es sah alles ganz gut aus. Nach weiteren 2 Stunden und ein wenig hin und her, konnte ich mich fast konstant halten und hatte 16.000 Chips. Das Turnier wurde dann für 1,5 Stunden unterbrochen, so dass wir alle gemeinschaftlich essen gehen konnten.
Nach dem Abendessen ging es weiter. In der ersten Hand bekomme ich QQ, kann jedoch nur die blinds stehlen, da keiner meinem Raise auf den 3,5 fachen bb callt. Dann AK und wieder nur die blinds. Dann eine Runde später AA. Jetzt war es Zeit Chips zu sammeln. Ich raise auf den 4 fachen bb und habe einen caller. Der Flop bringt 4KK und ich spiele noch einmal die gleiche Summe an. Mein Gegner, der einer von zwei guten am Tisch war, weigert sich jedoch weiterhin zu bezahlen, foldet seine Hand, zeigt QQ und sagt „nice hand“. Ich zeige ihm AA und bin etwas sauer, da die Hand mir eine Menge Chips hätte einbringen können. Dann begann meine tote Phase. Ich habe einfach keine Hand bekommen. Einmal bekomme ich AJ, raise, bekomme ein reraise, es kommt rereraise und ein weiterer Speiler callt. Ich folde. Flop A27(zwei Karo) und drei Spieler noch im Pot. Der Spieler von vorhin (ein guter Franzose, der QQ gefoldet hat) checkt, hinter ihm eine bet in Höhe von ½ Potsize, der zweite gute Spieler am Tisch (ein Holländer) raist. Der Franzose geht all in, der Spieler mit ½ Potsize bet geht ebenfalls all in. Nun ist der Holländer stark am überlegen. Schließlich callt er beide. Showdown. Der Spieler mit der halben Potsize bet zeigt AQ, der Holländer AK und der Franzose 22 (damit ein set) und gewinnt den schönen Pot. Eine Hand später hatte ich nur noch einen guten Spieler am Tisch.
Nun wurde es immer schlimmer für mich. Nach 3 Stunden folden, weil ich nur 82, 53, 74 usw. bekommen habe, wurde es immer enger für mich. Die blinds wurden immer höher und mein Stack immer kleiner. Dann kam eine junge Französin an den Tisch, die bis dahin wohl die Chipleaderin war und verliert innerhalb einer Stunde fast ihren gesamten Stack an meinem Tisch. Als sie nur noch 1200 hatte und all in ging konnte sie einmal mit K8 gegen AJ verdoppeln. Eine Hand später wieder ein all in von ihr. Dieses Mal verdoppelt sie mit J3 gegen A10. Dritte Runde in Folge geht die Dame all in und ich halte KQo. Also denke ich mir, dass es ein call wert ist. Ich gehe ebenfalls all in. All folden. Sie zeigt A10. Im flop kommt die Q, auf dem turn und river bekommt die Dame jedoch runner runner flush. Nun bin ich ziemlich small. Habe nur noch 3000 und muss verdoppelt. Ich bekomme J10s. Vor mir nur folds, ich gehe all in. Nach mir folden alle. Die eben beschriebene Dame sitzt im bb und callt den Rest mit 108o. „Klasse. Super Situation. Jetzt verdoppelt und ich habe noch Chancen im Turnier zu bleiben.“ Leider bringt der River der Französin ihren 3 Outer und wirft mich damit aus dem Turnier. Eine 75:25 Situation geht damit verloren und das Turnier ist nach 9 Stunden Laufzeit für mich zu Ende, nur weil eine 8 auf dem River erscheint. Ein etwas enttäuschendes Ende und ein nicht zufriedenstellender 75. Platz.
Am nächsten Tag gab es mittags noch ein Paar heads-ups gegen das Everest Team zu bestreiten. Der Verlierer musste in einen sau kalten Pool springen. Ein Spieler vom Everest Team spielte dabei gegen 6 Leute gleichzeitig ein heads-up und wenn er 3 in Folge verlor, musste er in den Pool. Die Gegenspieler mussten jedoch nach der ersten Niederlage schon in den Pool, mussten jedoch auch nicht 6 heads-ups gleichzeitig bestreiten. Dieses heads-up konnte ich für mich entscheiden und habe damit 2 Token gewonnen, die auf meinen Everest Account gutgeschrieben werden.
Da ich am Ende des ersten Tages aus dem Turnier geflogen bin, konnte ich den zweiten Tag am Pool verbringen und meinen Kurzurlaub genießen. Später konnte man noch einige Sngs und einen Side-Event mit 50EUR buy in spielen, bei dem 170 Spieler teilbenommen haben. Jedoch war ich auch hier erfolglos und schied auf Platz 66 aus.
Alles in allem war das ein unglaublich geiles Event und meine Erwartungen wurden wie schon gesagt, nicht enttäuscht. Es war jede Sekunde wert und ich bin froh dabei gewesen zu sein.
Aus diesem Grund möchte ich mich herzlich bei PokerFieber und Everest für dieses unglaubliche Event und die mir gegebene Möglichkeit bzw. Chance bedanken. Auch wenn ich es nicht ins Geld geschafft habe, bin ich wirklich froh, dabei gewesen zu sein und will diese Erfahrung keine Sekunde mehr missen. DANKE. Ich hoffe, dass es für mich nicht das letzte Event dieser Art war.
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