In den letzten Tagen sorgte ein Gesetzesvorschlag von Wilhelm Molterer für Schrecken in der Poker-Szene. Der Inhalt ist recht einfach: Poker soll als Glücksspiel definiert werden.
Die Konsequenzen sind ebenfalls recht einfach: Dies hätte zur Folge, dass alle privaten Karten Casinos wie die Concord Card Casinos oder der Pokertreff Linz dicht machen müssen und das Spielen bei privaten Online-Poker Anbietern wie Everest Poker oder Trio Poker illegal wird.
Das Motiv ist noch einfacher: Herr Molterer erhofft sich durch dieses Verbot Steuereinnahmen von 150 Millionen Euro, weil nach diesem Verbot jeder bei den legalen Anbietern den Casinos Austria und Win2Day Poker spielen muss.
Das wäre ohne Zweifel nicht nur ein harter Schlag für alle Casinos und Online-Poker Anbieter. Aber noch drastischer wären die Maßnahmen mit denen man vorgehen müsste:
Offline Casinos wie das CCC Linz zu schließen wäre nicht das große Problem. Aber wie möchte man bitte PokerStars oder Everest Poker für Österreicher unzugänglich machen? Das wäre nur möglich indem man den Zahlungstransfer verbieten würde und indem man die Webseiten der Anbieter sperrt. Das würde Österreich ins Mittelalter zurück katapultieren und wir wären auf einer Ebene mit China.
Die ganze Poker-Szene hat natürlich Angst vor einem solchen Verbot, das an Geldgier, Kurzsichtigkeit und Absolutismus kaum zu überbieten ist. Die Chancen, dass sich ein solches Verbot langfristig hält ist eher gering und Chef der Concord Card Casino Kette, Peter Zanoni hat bereits jetzt den Krieg erklärt.
Um das Verbot zu kippen muss den Richtern klar gemacht werden, dass Poker kein Glücksspiel ist. Das bedarf eigentlich nur einem ausreichenden Verständnis des Spiels oder einem Mathematiker, der dies belegen kann.
Doch es gibt noch weitere Hoffnungen und die lautet EU. Denn die Europäische Union muss einen fairen Wettbewerb in den Mitgliedsstaaten garantieren. Wenn nun EU-Unternehmen, was die meisten Online-Poker Räume sind, ihr Angebot in Österreich verbieten würde, verstößt dies gegen die EU-Verfassung und muss Strafen zur Folge haben.
Des weiteren kann man hier auch von Menschenrechtsverletzungen sprechen, denn eigentlich sollte man im 21. Jahrhundert derart frei sein können um selbst zu bestimmen welches Angebot man nutzen möchte und welches nicht.
An dieser Stelle kann man nur den Kopf schütteln und hoffen, dass die Politiker zur Vernunft kommen und im Notfall auch die EU eingreifen wird.
Warum man gescheiterte Verbote wie den UIGEA aus den USA und den Glücksspielstaatsvertrag aus Deutschland zum Vorbild nimmt, lässt sich nur schwer erklären…
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